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Die Corona Schnelltests sind fester Bestandteil der nationalen Teststrategie. Experten zweifeln dennoch an der Zuverlässigkeit. Wo es in München Tests gibt.
- Corona Schnelltests sollen eine Lösung im Kampf gegen die Pandemie sein
- Wissenschaftler zweifeln an der Zuverlässigkeit
- Wo es in München Testzentren gibt
Die Schnelltests boomen. Lange Zeit galten sie als unsicher, jetzt sind sie Teil der nationalen Teststrategie der Regierung – und neue Testzentren schießen geradezu aus dem Boden. Die Antigen-Tests, liefern binnen 15 Minuten ein Ergebnis – und sind Hoffnungsträger etlicher Menschen.
Doch was bei den einen Enthusiasmus hervorruft, sehen andere kritisch. So etwa Professor Ulrich Mansmann, der das Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie an der LMU leitet. „Die Tests halten nicht, was sie versprechen“, sagt er.
Und geht noch weiter: Die Überlegung, die Schnelltests in Krankenhäusern und Altenheimen für das Personal einzusetzen, hält er für gefährlich (s. Interview). Was ihn besonders stört: „Die Hersteller spielen mit der großen Hoffnung der Menschen auf Entspannung, sie missbrauchen sie.“
Corona Schnelltests: Offiziell anerkannt - Viele Zweifel
Fakt ist aber: Seit dem 11. November erkennt das Bundesgesundheitsministerium den Antigen-Schnelltest offiziell an – etwa für Reiserückkehrer aus Risikogebieten: Wer mit negativem Schnelltest-Ergebnis aus einem Risikogebiet kommt, muss nicht in Quarantäne. Doch das Gesundheitsministerium warnt auf seiner Internetseite sinngemäß: Ein negatives Antigen-Testergebnis schließt eine Infektion nicht völlig aus.
Weil es außerdem öfter vorkomme, dass ein positives Testergebnis angezeigt wird, obwohl der Getestete gar nicht infiziert ist, muss ein positiver Antigen-Test immer durch einen PCR-Test bestätigt werden. Der PCR-Test muss im Labor ausgewertet werden und das dauert einige Stunden. Das Wirkprinzip ist anders: Gesucht wird in den Rachen- oder Nasenabstrichen nach Molekülen, die Infos über das Virus enthalten. Praxen oder Testzentren wie an der Theresienwiese verwenden den PCR-Test.
Neues Schnelltestzentrum im Münchner Club Pacha
Während Mansmann in Sachen Schnelltest Bedenken anmeldet, kann Manfred Reith, ein Kölner Arzt, der in München ein Schnelltest-Zentrum betreibt, den Antigen-Test nur empfehlen. „Durch die sehr schnelle Diagnose bei Schnelltests kann ein entscheidender Beitrag geleistet werden, akute SARS-CoV-2-Infektionen unmittelbar festzustellen“, teilt er mit. „Unser gesamtes Umfeld kann besser geschützt werden: Familienmitglieder oder auch Risikogruppen können sich vor einem Besuch in Pflegeeinrichtungen wie Altersheimen geschützt wissen.“
Auch Alexander Spierer, der mit seiner Frau Veronika, das neue Schnelltest-Zentrum im Club Pacha betreibt, hat große Erwartungen: „Wir wollen und können mit unserem Testzentrum mehr Sicherheit und Schutz beim Zusammentreffen mit Angehörigen, Freunden oder Kollegen im Rahmen der geltenden Pandemieregelungen schaffen und eine Rückkehr zu Normalität begünstigen – das ist unser Ziel.“ Spierer betreibt sonst das Pacha, das seit März wegen der Corona-Auflagen ununterbrochen geschlossen ist – getestet wird auch dort aber natürlich von einem Arzt.
Professor Mansmann: „Die Hersteller spielen mit der Hoffnung“
Neue Testzentren
• Ludwigvorstadt-Isarvorstadt: „Mein Corona Schnelltest“ in der Lindwurmstraße 88. Montags bis samstags je 8 bis 19 Uhr. Kosten: 38,50 Euro. Infos & Anmeldung: www.meincoronaschnelltest.de
• Altstadt: Das Schnelltest- Zentrum am Maximiliansplatz 5 im Pacha Club (www.schnelltest-zentrum.de) ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Kosten: 39 Euro
• Altes Hackerhaus, Sendlinger Straße 14: Das Zentrum (www.schnelltest.bayern) ist montags bis freitags 8 bis 19 Uhr; samstags 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kosten: 45 Euro