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KI und „XXL“-Züge auf der Stammstrecke: Bahn stellt Milliarden-Programm zur S-Bahn in München vor

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Die neue Leitstelle der Münchner Sbahn.
Neue Technik in der neuen Leitstelle der S-Bahn in München. Von hier aus wird alles gesteuert. © Peter Kneffel/dpa

Die Deutsche Bahn und Bayern stellen 1,5 Milliarden Euro zur Verbesserung der Münchner S-Bahn zur Verfügung. Wie der Betrieb auf der Stammstrecke stabiler werden soll

München ‒ Ärger wegen Verspätungen auf der Stammstrecke kennt jeder Münchner. Doch die Deutsche Bahn (DB) will jetzt Abhilfe schaffen. Für das Vorhaben „Starke S-Bahn München ‒ Programm 14plus“ stellen das Unternehmen und der Freistaat in den kommenden zehn Jahren eine Milliarde Euro zur Verfügung.

In eine Qualitätsoffensive ‒ für stabileren Betrieb sowie bessere Fahrgastinformation ‒ sollen im selben Zeitraum weitere 500 Millionen Euro investiert werden.

Verbesserung der Münchner S-Bahn: Züge in ICE-Länge und Digitalisierung der Signaltechnik an der Stammstrecke

Unter anderem wird bis zum Jahr 2030 die Signaltechnik an der Stammstrecke digitalisiert. Auch „XXL-S-Bahnen“ sind angekündigt. Rund 90 dieser Züge in ICE-Länge sollen beschafft werden ‒ und neue Standards setzen: Erstmals in der Geschichte der deutschen S-Bahnen kommen durchgängige 200-Meter-Züge zum Einsatz.

Sie bieten zwölf Prozent mehr Kapazität und eine moderne Fahrgastinfotechnik. Zur Wartung der zusätzlichen Züge baue die Bahn zwei neue S-Bahn-Werke. Eine neue Leitstelle am Ostbahnhof ist inzwischen fertig.

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Entlastung des S-Bahn-Netzes in München: Auch Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen

„Dieser Ausbau ist unumgänglich, unser System ist überlastet“, sagt Christoph Herzog, Leiter des Anlagen- und Instandhaltungsmanagements. Schon seit Dezember sorgen zusätzliche Fahrzeuge an Endbahnhöfen für einen stabileren Fahrplan.

Rückfahrten können so trotz verspätet ankommender Züge pünktlich beginnen. Auch Künstliche Intelligenz kommt hier zum Einsatz, um Konflikte frühzeitig zu erkennen. Zentral für mehr Zuverlässigkeit sei jedoch die Infrastruktur.

Deren Verbesserung gebe es aber nicht ohne vorherige Einschränkungen: „Der Weg bis zum Ziel wird mit vielen Baustellen herausfordernd“, räumt Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München, ein. Doch es lohne sich, verspricht er.

Die Geschäftleitung der Münchner S-Bahn in der neuen Leitstelle.
Heiko Büttner, Vorsitzender der der Geschäftsleitung der S-Bahn München, will Einschränkungen durch Baustellen minimieren. © Celina Nietzel

Und: Man wolle die entstehenden Einschränkungen minimieren. „Die Baufirmen sind sensibilisiert und auch verpflichtet, diese zu reduzieren“, sagt Büttner.

Verbesserung der DB-App und neues System für Anzeigen an Bahnhöfen: Fahrgäste sollen besser informiert werden

Außerdem sollen die Fahrgäste besser informiert werden. Da es in Zukunft aufgrund der vielen Bauarbeiten vermehrt zu Schienenersatzverkehr komme, sei dies künftig auch in der App der DB nachzulesen. Für die Lautsprecher und Anzeigen auf dem Bahnsteig werde in den nächsten zwei Jahren ebenfalls ein komplett neues und leistungsfähigeres System aufgebaut.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 verstärken sukzessive 16 zusätzliche S-Bahnen die Flotte. Derzeit würden diese Fahrzeuge komplett modernisiert. Sie erhalten großzügige Mehrzweckbereiche, kostenfreies WLAN und modernste Fahrgastinformationssysteme.

Verbesserung des Münchner S-Bahn-Netzes: Stammstrecke soll bis 2030 digitalisiert werden

Die geplante Digitalisierung der gesamten Signal- und Leittechnik des Bahnknotens München mache in erster Linie den Betrieb flexibler. Ziel ist es, die bestehende Stammstrecke bis 2030 zu digitalisieren, um die S-Bahn zu „einem der modernsten Systeme Europas“ zu machen. Die Außenäste seien danach an der Reihe.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, zeigt sich zuversichtlich: „Wir müssen diesen Weg gehen. Die Nachfrage steigt und die Kunden haben zurecht Erwartungen, die wir natürlich auch erfüllen wollen.“

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