1. hallo-muenchen-de
  2. München
  3. München Mitte

Wird die Keller-Flut an der Genter Straße bald gestoppt? Bayerische Landtag nimmt Petition der Anwohner an

Erstellt:

Von: Benedikt Strobach

Kommentare

Stehen seit 2,5 Jahren unter Wasser: Keller und Tiefgaragen von 40 Häusern südlich des Regenabwasserkanals unter dem Karl-Arnold-Weg in Schwabing.
Stehen seit 2,5 Jahren unter Wasser: Keller und Tiefgaragen von 40 Häusern südlich des Regenabwasserkanals unter dem Karl-Arnold-Weg in Schwabing. © Benedikt Strobach

Keller-Flut in Schwabing: Die Situation an der Genter Straße ist seit 2,5 Jahren unverändert. Der Landtag überlegt nun, das Abpumpen selbst zu finanzieren.

Schwabing-Nord ‒ Ein Foto zeigt das seit 2,5 Jahren unter Wasser stehende Schwimmbad an der Genter Straße heute. Auf einem zweiten Bild ist der Raum im Jahr 1986 zu sehen. Damals war es noch ein Kindergarten – und trocken.

Diesen Vergleich zeigt ein Poster, das Franziska von Gagern mitgebracht hat. Immer noch müssen die Anwohner ihre mit Grundwasser gefluteten Keller auf eigene Kosten abpumpen. Hilfe von der Stadt gibt es nicht (Hallo berichtete).

Nun könnte aber Unterstützung kommen: Der Bayerische Landtag hat die Petition der Anwohner einstimmig angenommen. Das sei „der höchste politische Druck“, sagt von Gagern.

Franziska von Gagern
Franziska von Gagern © Benedikt Strobach

Keller Flut in Schwabing - Bayerischer Landtag nimmt Petition der Anwohner der Genter Straße einstimmig an

Durch das Votum soll das Umweltministerium über die Regierung von Oberbayern die Stadt zum Handeln bewegen. Bereits zuvor war die Petition zweimal im Umweltausschuss des Landtags mit Berücksichtigung – der stärksten Zustimmungsstufe – bestätigt worden. „Dadurch wird die Staatsregierung aufgefordert, unverzüglich zu handeln“, erklärt die Ausschussvorsitzende Rosi Steinberger (Grüne).

Auch die Landtagsabgeordneten werden nun aktiv. „Wir überlegen, Mittel für den Denkmalschutz freizumachen, um diese für das Abpumpen zu nutzen“, sagt Robert Brannekämper (CSU).

Auch sei es möglich, die Stadt per Weisung an ihre Pflichten zu erinnern, ergänzt der Anwalt der Bürger, Benno Ziegler. Falls diese nicht helfe, wäre eine „Ersatzvornahme“ möglich. Dabei könnte der Freistaat die Maßnahme übernehmen und anschließend der Stadt in Rechnung stellen, erklärt Rosi Steinberger.

Weisung des Landtags an die Stadt München? Wer hat Schuld an der Misere?

Schuld an der Misere in der Genter Straße ist laut Anwohnern und Anwalt Ziegler ein defekter Regenablasskanal, den die Stadt installiert hat. „Ein Gutachten des Wasserwirtschaftsamts von August 2022 bestätigt das“, betont er. Etwa im Juli 2020 wurde das Grundwasser laut des Berichts, der Hallo vorliegt, durch den Kanal um bis zu 40 Zentimeter angestaut.

Ziegler fordert: „Die Stadt muss endlich den Bürgern helfen.“

Das städtische Umweltreferat sieht dies anders. Das Gutachten von 2022 könne keine Aussage hinsichtlich der Ursache für die gefluteten Keller treffen. Die Stadt hält einen „Planungsfehler an den betroffenen Gebäuden“ für das Kernproblem. Sie plädiert für einen Grundwasserbrunnen an der Genter Straße 13, in den das Grundwasser abgeführt werden kann. Dies habe man bereits 2020 vorgeschlagen.

Die Abgeordneten erwarten, dass das Umweltministerium spätestens nach Weihnachten Ergebnisse liefert.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.

Auch interessant

Kommentare