Probleme rund um die Museen
Maxvorstadt: BA-Chef Oskar Holl blickt auf 2009
„Im Jahr 2009 wird uns das Museumsquartier weiter beschäftigen. Der Bezirksausschuss hat sich gerade mit dem Anstoß der ,Stiftung Pinakothek der Moderne‘ befasst und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es am besten sein wird, mit dem bestehenden Bebauungsplan an den zweiten Bauabschnitt des von Stephan Braunfels gewonnenen Wettbewerbs heranzugehen. Von den weiteren Überlegungen ist der Vorschlag, aus der Barerstraße zwischen Gabelsberger- und Theresienstraße den Individualverkehr herauszunehmen und die Trambahn dort auf Rasengleisen fahren zu lassen, nicht uninteressant, doch bedürfte das einer sehr genauen Untersuchung der verkehrlichen und emissionsbedingten Konsequenzen weit über das unmittelbare Umfeld hinaus. Das gesamte Baugeschehen im Museumsquartier kann freilich nicht ohne eine weiträumige Lösung für den gesamten Verkehr in diesem wichtigen Teil der Maxvorstadt einhergehen. Diese muss den westlichen Ausgang des Altstadtringtunnels ebenso einbeziehen wie das ganze jetzige Einbahnstraßensystem bis zum ehemaligen Gesundheitsamt (Kreuzung Maßmann-/Dachauerstraße). Wir erinnern an die schon fast 30 Jahre alte ,Alternative 5‘, die eine Aufhebung des Einbahnverkehrs im Straßenpaar Gabelsberger- und Theresienstraße vorsieht und von der Stadt schon einmal favorisiert, ja bereits beschlossen war. Wir erkennen auch die Forderung der Stadt an, von der Altstadt her eine einladende Gestaltung einer fußläufigen Verbindung etwa vom Odeonsplatz zu den Pinakotheken zu schaffen, vor allem auch im Interesse der zahlreichen Touristen. Die jetzige Situation ist für Fußgänger keinesfalls akzeptabel und entspricht überhaupt nicht dem Rang und der Bedeutung der Sammlungen. Der Begriff ,Museumsquartier‘ füllt sich künftig noch mehr mit Inhalt durch den Bau der Ägyptischen Staatssammlung genau südlich der Alten Pinakothek, was ebenfalls für eine bessere Erschließung des gesamten Areals spricht. Beschäftigen wird uns auch das Areal des ehemaligen Gesundheitsamts. Das Gebäude, das heute nur noch zum geringeren Teil genutzt wird, entspricht den technischen Standards der 1950er-Jahre. Die Fachleute sind sich einig, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohnt. Wir werden an dieser Stelle einen Neubau bekommen. Die Ausgestaltung und Nutzung wird von den Ergebnissen eines Wettbewerbs abhängen, den die Landeshauptstadt München als Bauherrin zweifellos veranstalten wird. Dies alles wird sich aber im Jahr 2009 nur im Rahmen von Vorüberlegungen halten. Für die Maxvorstadt als Pluspunkt zu werten ist die bevorstehende Eröffnung des Alten- und Servicezentrums an der Kreuzung Luisen-/Gabelsbergerstraße, das vom Roten Kreuz betrieben werden wird. Der Bezirksausschuss erwartet zudem, dass auf Grund der von ihm beim Landtag eingereichten Petition die Akademie der Bildenden Künste ihr Versprechen einlösen wird, auf ihrem Gelände den öffentlichen Kinderspielplatz wieder zu errichten, der für den Neubau gegenüber dem Arri-Kino aufgelassen worden war. Landtagsabgeordnete mehrerer Fraktionen haben sich schon geäußert, dass sie den bei der Leitung der Kunstakademie inzwischen eingetretenen Meinungsumschwung nicht hinnehmen werden, es sei denn, es kämen triftige neue Gründe hinzu. Derzeit erwartet der Bayerische Landtag vom Präsidenten der Akademie eine inzwischen schon einmal verschobene Stellungnahme.“