1. hallo-muenchen-de
  2. München
  3. München Mitte

SPD und Grüne wollen, dass die Stadt von ihrem Vorverkaufsrecht Gebrauch macht und so 230 günstige Wohnungen erwirbt

Erstellt:

Von: Gabriele Winter

Kommentare

Die Mieter im Wohnkarree zwischen Erich-Kästner-, Clemens- und Faltmeyerstraße wollen bezahlbaren Wohnraum erhalten.
Die Mieter im Wohnkarree zwischen Erich-Kästner-, Clemens- und Faltmeyerstraße wollen bezahlbaren Wohnraum erhalten. © Gabriele Winter

Das Hohenzollernkarree steht womöglich zum Verkauf - eine Gelegenheit, welche die Stadt nutzen könnte, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. Die Details:

Schwabing-West ‒ „Mein Anwalt sagte mir, dass jemand aus dem Stadtrat Fotos von uns Mietern machen will“, berichtet im Innenhof des Hohenzollernkarrees ein Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Er hatte einen Anwalt konsultiert, weil er gegen die Mieterhöhungen des Investors Max-Emanuel-Immobilien vorgehen wollte. Der Anwalt sagte ihm, dass wohl in puncto Eigentümerwechsel „was im Busch“ sei.

Auf Anfrage von Hallo wollte das die Eigentümer-Gesellschaft zwar weder dementieren noch bestätigen, aber SPD-Stadtrat Christian Müller und seine Kollegin von den Grünen, Sibylle Stöhr, scheinen Insider-Informationen zu haben, wonach „die Eigentümerin des 11 000 m² großen Grundstücks mit etwa 230 Wohneinheiten verkaufsbereit“ sei. Sie fordern die Stadt auf, das Objekt zu erwerben und so langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Stadt soll Hohenzollernkarree kaufen: Bezahlbaren Wohnraum erhalten

Das Hohenzollernkarree befindet sich im 2024 auslaufenden Erhaltungssatzungsgebiet Hohenzollernplatz/Hiltensbergerstraße. Bis 2024 hätte die Stadt also dort noch die Möglichkeit, Luxussanierungen zu verhindern. Das aus 23 Häusern bestehende Karree steht schon seit dem Verkauf an den Wohnungskonzern Patrizia im Jahr 2014 im Mittelpunkt von Immobilienspekulationen. Gegen Modernisierungsversuche und Mieterhöhungen der Patrizia und der nachfolgenden Eigentümerin Max-Emanuel-Immobilien GmbH ist der Mieterverein München erfolglos bis vor den Bundesgerichtshof gezogen. Seine Vorsitzende Angela Lutz-Plank begrüßt daher die Kaufabsicht der Stadt: „Bezahlbarer Wohnraum in Schwabing ist Mangelware.“

Stadtrat Müller erklärt: „Nach der Einspeisung des Antrags in die Stadtverwaltung muss das Kommunalreferat verhandeln und der Stadtrat darüber abstimmen, ob zu den ausgehandelten Bedingungen gekauft werden kann.“ Vor acht Jahren lag der Preis für das Karree bei 65 Millionen Euro.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.

Auch interessant

Kommentare