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Seit der Baustelle an der U-Bahn Station Giselastraße sind die Wände kahl. Das soll nun für ein Jahr so bleiben. Nur Werbetafeln werden vorerst anmontiert.
Bloß noch nackter Beton an den Wänden, ein Blick zur Decke und man sieht das Trägergestänge – für die Weichenerneuerung der U3 und U6 im Sommer hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die U-Bahnhaltestelle Giselastraße auf das Notwendigste zurückgebaut. Wenn es nach dem Bezirksausschuss Schwabing-Freimann geht, soll sich daran in nächster Zeit nichts ändern.
Das Gremium fordert jetzt nämlich auf Initiative von Lars Mentrup und Petra Piloty (beide SPD), „das Gesamtkunstwerk Giselastraße“ für ein Jahr genau in diesem Zustand zu belassen.
„Es hat etwas charmant Rohes, ja schon fast etwas Kathedrahles“, so Mentrup auf Hallo-Nachfrage. Der Schwabinger Stadtrat und Künstler wohnt in der Nähe der Station und steigt dort immer aus. „Ich dachte mir sofort, dass es interessant aussieht.“
U-Bahnhof Giselastraße: Die nackten Wände bleiben erhalten
Außerdem strahle der aktuelle Zustand – die Werbetafeln fehlen derzeit – eine Atmosphäre von Ruhe und Klarheit aus. „Ich gestehe, ich habe mich ein bisschen in diese Ruhe verliebt“, so Mentrup. Deshalb sein Wunsch, den Anblick noch das gesamte Jahr 2021 genießen zu können.
Wie die MVG auf Hallo-Nachfrage mitteilt, spricht nichts dagegen: „Die Neugestaltung der Station ist für 2022 vorgesehen“, so MVG-Sprecher Matthias Korte. Der derzeitige „Beton-Look“ bleibe deshalb vorübergehend erhalten. Bei der Umgestaltung soll dann erstmals ein neues standardisiertes Gestaltungskonzept greifen.
Das sei nötig, weil man Kosten bei Bau und Unterhalt von Projekten senken müsse. „Ein Ansatzpunkt ist dabei, weitgehend auf Decken- und Wandverkleidungen zu verzichten, auch an den Bahnsteigwänden.“ Bereits Anfang 2021 soll das Konzept vorgestellt werden. Die Werbetafeln werden aber in absehbarer Zeit – noch vor der Neugestaltung – wieder anmontiert. „Wir sind auf Einnahmen aus der Vermarktung angewiesen.“