Landesbank-Areal bald bewohnt? - Maxvorstädter Lokalpolitiker haben große Pläne

Die Bayerische Landesbank gibt ihren Stammsitz in der Maxvorstadt auf. Mit großen Visionen für das Areal wandten sich die Lokalpolitiker jetzt an die Stadt.
Maxvorstadt - Der Druck nach bezahlbarem Wohnraum ist groß – vor allem in der Maxvorstadt. Beinahe jeden Monat wenden sich Bürger mit Ängsten, dass das eigene Haus verkauft, entmietet oder abgerissen wird, an den Bezirksausschuss. Die Gentrifizierung des Viertels scheint unaufhaltsam voranzuschreiten. Jetzt wittern die Lokalpolitiker jedoch die Chance, an zentraler Stelle im Bezirk geförderten Wohnraum zu schaffen.

Bayerische Landesbank gibt Stammsitz in der Maxvorstadt auf: BA stellt Antrag an Stadt
Seit Anfang des Jahres steht nämlich fest: Die Bayerische Landesbank (BayernLB) wird ihren jetzigen Stammsitz in der Maxvorstadt aufgeben. Das beinahe 30.000 Quadratmeter große Areal zwischen Oskar-von-Miller-Ring, Gabelsberger-, Türken- und Brienner Straße wird frei – ein Thema, das alle Fraktionen im BA beschäftigt. Zur jüngsten Sitzung hatten deshalb sowohl Grüne, SPD als auch CSU je einen eigenen Antrag vorbereitet. Letztlich entschieden sich die Viertelvertreter jedoch, ihre Kräfte zu bündeln, die drei Vorlagen zu vereinen und eine überfraktionelle Forderung an die Stadtverwaltung weiterzugeben.
Bislang ist zwar noch unklar, was nach dem Umzug der BayernLB mit dem Gelände passieren soll (siehe Kasten). Man prüfe laut Sprecher Matthias Lücke weiterhin ergebnisoffen alle Alternativen. Für den Fall einer neuen Bebauung fordert das Gremium von der Landeshauptstadt aber bereits jetzt, einen sektoralen Bebauungsplan mit gefördertem Wohnraum festzuschreiben. Und das noch „bevor die Landesbank eigene Planungen anstellt oder das Grundstück an einen Investor verkauft wird“, heißt es im Antrag.
Bezahlbare Wohnungen: Bezirksausschuss fordert Wohnraum an der Türkenstraße
Zu der Frage, an welcher Stelle Wohnraum besonders sinnvoll wäre, hat sich der BA auch bereits Gedanken gemacht: und zwar entlang der Türkenstraße. Hier sollte dafür neu und nach höchsten energetischen Standards gebaut werden, fordert das Gremium. Was die anderen Gebäude angeht, präferieren die Lokalpolitiker, dass „ein möglichst hoher Anteil der Bausubstanz“ erhalten bleibt. Deshalb soll geprüft werden, ob zumindest ein Teil der Gebäude, die weiter für Büro und Gewerbe genutzt würden, umgebaut werden kann.
Und dann gibt es noch eine weitere Vision: Der BA will prüfen lassen, ob das Referat für Gesundheit und Umwelt dort integriert werden kann. Die Lokalpolitiker sähen darin eine Alternative für den geplanten Neubau an der Dachauer Straße 90. Damit könnte das ehemalige Gesundheitshaus, das derzeit vom Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) zwischengenutzt wird, weiter für Kultur zur Verfügung stehen. Auch die dortigen Grünflächen könnten so dauerhaft erhalten werden.
Hier greift der Denkmalschutz auf dem Landesbank-Areal
Das Gelände, auf dem sich derzeit der Stammsitz der Bayerischen Landesbank befindet, wurde in Etappen errichtet. Das älteste Gebäude – das Palais Dürckheim – ist ein ehemaliges Adelspalais an der Türkenstraße 4 und stammt aus dem Jahr 1844. Der rot gestreifte Backsteinbau steht ebenso wie der neuklassizistische Bau an der Briennerstraße 16 aus dem Jahr 1923 unter Denkmalschutz. Weitere Gebäude an der Brienner Straße stehen wie der gesamte Straßenzug unter Ensembleschutz. „Das heißt, alle Maßnahmen an der Außenhülle der Gebäude bedürfen der Erlaubnis der Denkmalschutzbehörde“, erklärt Landesbank-Sprecher Matthias Lücke. Zum neuen Standort sowie zum Zeitplan des Umzugs nennt er keine Details. Auf Hallo-Anfrage heißt es lediglich, dass derzeit alternative Standorte zur Miete geprüft werden.
Quelle: www.hallo-muenchen.de