550 Jahre Ludwig-Maximilians-Universität ‒ Ein Blick in die Geschichte und Zukunft

Die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität feiert heuer 550 Jahre – wo sie 1472 gegründet wurde, welcher Studiengang heute boomt und ein Blick in die Zukunft.
Maxvorstadt - Sie ist eine der ältesten Hochschulen in Deutschland und die erste bayerische Landesuniversität. Die LMU, kurz für Ludwig-Maximilians-Universität, feiert heuer ihr 550-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum wirft Hallo einen Blick in die Vergangenheit, wagt eine Vorschau auf zukünftige Bauprojekte (s. Kasten) und hat ein paar spannende Zahlen und Fakten in petto.

550 Jahre LMU: Hallo wirft einen Blick auf die Geburtsstunde der Universität
Mit Genehmigung von Papst Pius II. gründete Herzog Ludwig IX. in Ingolstadt die erste Universität Altbayerns. Die offizielle Eröffnung und Einweihung fand am 26. Juni 1472 statt. Doch bereits im März hatte die Hohe Schule zu Ingolstadt ihren Studienbetrieb aufgenommen. 1800 zieht die Universität nach Landshut. Das dortige Dominikanerkloster wird ihr Domizil. 1825/26, kurz bevor die LMU unter der Regentschaft von König Ludwig I. nach München verlegt wurde, waren knapp 1000 Studenten eingeschrieben.
Am 15. November 1826 erfolgte der feierliche Umzug in das ehemalige Jesuitenkolleg an der jetzigen Neuhauser Straße. St. Michael diente als Universitätskirche, die Karmelitenkirche am Promenadeplatz als Aula.

1840 konnte die LMU in das heutige, von Friedrich von Gärtner entworfene, Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz umziehen. Seinen Namen bekam dieser durch das Engagement von Hans und Sophie Scholl, die als Teile der Widerstandsgruppe „Weise Rose“ zwischen 1942 und 1943 Flugblätter gegen die Nationalsozialisten an der Uni verteilten und mit ihrem Leben bezahlten.
Der Krieg hinterließ auch andere Spuren: 1944 wurde das Hauptgebäude der LMU zerstört. Am 23. Juli 1946 eröffnete die LMU als letzte Universität in der US-amerikanischen Besatzungszone wieder.
550 Jahre Ludwig-Maximilians-Universität München: Spannende Zahlen und Fakten
- Die LMU ist eine der größten deutschen Universitäten. Rund 52 000 Studierende sind derzeit eingeschrieben.
- Von Japanologie über Mathematik bis hin zu Medienpädagogik sollte für alle möglichen Interessen etwas dabei sein. Insgesamt 300 Studiengänge hat die Münchner Universität aktuell im Angebot.
- Am beliebtesten scheint die Medizin zu sein. Zumindest ist sie von den insgesamt 18 Fakultäten mit 7101 Studierenden die zahlenmäßig stärkste. Danach kommen die Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften und die Juristische Fakultät.
- 780 Professorinnen und Professoren gibt es derzeit an der LMU. Bis 1900 war der Bereich Männern vorbehalten. Die Medizinerin Adele Hartmann war 1918 die erste Frau, die an der LMU habilitierte.
- 14 LMU-Professoren bekamen bislang den Nobelpreis verliehen. Sechsmal je im Bereich Chemie und Physik, zweimal im Bereich Medizin. Alle Preisträger zwischen 1901 und 2007 waren Männer.
Ein Blick in die Zukunft
Mit dem 2019 eröffneten Nano-Institut an der Königinstraße wurde der erste Baustein des neuen Physik-Campus gesetzt. Dieser soll in den nächsten Jahren durch das „Forum der Physik“ ergänzt werden. Der Neubau soll wissenschaftliche Einrichtungen beherbergen, aber auch aktuelle Forschungsgebiete der Öffentlichkeit vermitteln. Baubeginn ist voraussichtlich Mitte 2025. Weitere Bauprojekte: das Forschungszentrum ICON für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems der LMU und des LMU Klinikums in Großhadern/Martinsried (Fertigstellung Ende 2024 geplant), der Neubau Tieranatomie und -patholoogie am tiermedizinischen Campus in Oberschleißheim (Baubeginn September 2023, Bezug bis Ende 2026).
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