Vision für Abstellflächen an Münchner Freiheit – welche Angebote dadurch in Gefahr geraten könnten

Für den BA stellen die parkenden Fahrräder an der Münchner Freiheit ein Problem dar, jetzt sollen sie unter die Erde wandern. Doch nicht jeder ist einverstanden.
SCHWABING Viele Radler, aber zu wenig Abstellflächen – dagegen will der örtliche Bezirksausschuss im Umgriff der Münchner Freiheit vorgehen und fordert jetzt mehrheitlich ein Fahrradparkhaus. Dorothea Wiepcke (CSU), Mitinitiatorin des Vorstoßes, betont dazu gegenüber Hallo, dass es sich auf jeden Fall um ein unterirdisch situiertes Angebot handeln solle. „Wir wollen keinesfalls ein Hochhaus auf dem Platz, wo aktuell der Markt ist.“

Fahrradparkhaus an der Münchner Freiheit: Parkplätze sollen unterirdisch entstehen - MVG sieht Probleme
Das Fahrradparkhaus soll zudem rund um die Uhr geöffnet, videoüberwacht und kostenlos sein. Die Stadtverwaltung möge nun den möglichen Bau prüfen – auch im Hinblick auf eine Neuplanung des gesamten Umgriffs. Als ersten Schritt könne man sich jedoch ein Pilotprojekt in leerstehenden oder schwer zu vermietenden Flächen des U-Bahn-Sperrengeschosses vorstellen. Solche Möglichkeiten gibt es an anderen U-Bahnhöfen auch schon.
Dafür scheint es derzeit in Schwabing allerdings kein grünes Licht zu geben. Auf Hallo-Nachfrage erklärt MVG-Sprecher Johannes Boos, dass es aktuell keine leerstehenden Ladenflächen gebe. „Hinzukommt, dass die Mieteinheiten – bis auf wenige langfristig vermietete Ausnahmen – eher klein und daher nicht als Fahrradparkhaus geeignet sind.“
Für Wiepcke nicht automatisch das Ende der Vision. Sie könne sich auch vorstellen, diesbezüglich mit Besitzern umliegender Gewerbeflächen in Kontakt zu treten.
Fahrradparkhaus an der Münchner Freiheit: Zusätzliche Stellplätze schon in Planung
Laut dem Mobilitätsreferat gibt es im Einzugsgebiet der Münchner Freiheit etwa 340 öffentliche Fahrradstellplätze in 21 Anlagen. Anlässlich des städtischen Fahrradstellplatzkonzeptes sei der Bestand zuletzt aufgestockt worden. Und Pläne für weitere Flächen gibt es auch bereits:
„Im Rahmen der Planungen zur Tramnordtangente in der Leopoldstraße werden zusätzliche Abstellplätze an der Münchner Freiheit, südlich davon sowie an der erneuerten Platzfläche östlich der Überdachung vorgesehen“, erklärt Sprecherin Christina Warta. „Weitere Anlagen zu errichten, würde bedeuten, dass andere Nutzungen wie Weihnachtsmarkt oder Marktstände eingeschränkt werden müssten“, gibt sie zu bedenken.
Radl im Untergrund
Im ganzen Stadtgebiet gibt es an 23 Standorten Fahrradparkhäuser mit insgesamt rund 4800 Stellplätzen. Darunter sind auch Radabstellmöglichkeiten im Sperrengeschoss der U-Bahn, seit 2004 zum Beispiel am Olympia-Einkaufszentrum. Das Service-Unternehmen der Stadt „P+R Park & Ride“ betreibt das kostenlose Angebot. Prokurist Stefan Reinhold erklärt: „Die unterirdische Station bietet 400 Stellplätze.“
Zum Bedarf eines solchen Angebots an der Münchner Freiheit könne er jedoch nichts sagen. „Das ist Sache der Stadt.“ Das Unternehmen ist allerdings auch für das Einsammeln von stehengelassenen Schrotträdern zuständig. Bei Aktionen rund um die Münchner Freiheit hätte man jedenfalls nicht festgestellt, dass der Bereich übermäßig überlastet sei.
Quelle: www.hallo-muenchen.de