Königsbau der Residenz: Nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnet

Altstadt - es funkelt und strahlt, schimmer und leuchtet: Damit der im Sommer zu eröffnende Königsbau der Residenz schön glänzt, ist Vergolderin Sabine Palffy vor Ort.
Ein weiterer Meilenstein in der Sanierung der Residenz wird in Bälde erreicht: Die Kanalsanierung im Königsbauhof und die Restaurierung des Königsbaus sollen heuer abgeschlossen werden. Voraussichtlich im Sommer wird dieser mitsamt neuen Sammlungsräumen für Porzellan, Tafelkultur und Miniaturen wiedereröffnet.
Einst lebten und regierten die bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige in der Münchner Residenz. Und wohl nichts steht so sehr für Macht, Reichtum und Schönheit wie Gold. Wenig verwunderlich, dass es häufig die Säle und Gänge der Residenz schmückt. Doch auch das Edelmetall muss gepflegt werden. Einen wichtigen Beitrag zur Residenz-Restaurierung leistet folglich Sabine Palffy (59). Die Kirchenmalerin und Vergolderin ist seit über 20 Jahren im Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung tätig und hat die Wand-Vergoldungen in den Nibelungensälen der Residenz und der Logen im Cuvilliés-Theater von den Spuren der Zeit befreit.
Blattgold ist nur so standhaft wie sein Untergrund
„Die Logenbrüstungen werden von den Besuchern immer wieder stark abgerieben und müssen dann neu vergoldet werden“, sagt Palffy und erklärt: „Gold ist zwar das beständigste Material, das wir kennen. Es kann aber nur so dauerhaft sein wie der jeweilige Untergrund.“ Die Vergolderin arbeitet hauptsächlich mit Blattgold. „Ein Blatt ist ein Sechstausendstel Millimeter dünn“, beschreibt sie das hauchfeine Material. Und doch hat es so viel Strahlkraft, dass es im Grunde schon zu viel des Guten ist.

Mit dem sogenannten „neuen Glanz“ kann die Expertin daher gar nichts anfangen. „Das Auge wird vom höchsten Glanz geblendet und überreizt. Der alte Glanz ist viel schöner.“ So setzt sie ihre ganze Erfahrung und Begeisterung dafür ein, diesen alten Glanz zu wahren und neuvergoldete Flächen daran anzupassen. Damit die Residenz glänzt, aber nicht blendet. Aktuell vergoldet sie zwei neue Rahmen, die für Gemälde für die Residenz bestimmt sind. Sobald die Bilder hängen, ist die dortige Generalsanierung jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen, sie wird 2018 fortgesetzt. ul/so
Weitere Projekte
Nach Abschluss der Sanierung des Königsbaus bleibt viel zu tun in der Residenz: Die Haustechnik der „Pfälzer Residenzweinstube“ sei modernen Ansprüchen nicht mehr gewachsen, wie die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen mitteilt. Deshalb zog das Traditionslokal in den „Einsäulensaal“ am Kapellentor, wo ein eigenes Technikgeschoss errichtet wurde. Darüber hinaus werden die Trakte im Westen und Norden des Kaiserhofs sowie der Turmbau 2018 barrierefrei gestaltet. Ein anderes Projekt wird erst später fertig gestellt: Die „Gelbe Treppe“ war der einstige Zugang zum Appartement des Königs und soll 2019 zugänglich sein.