»Jetzt reicht’s aber mit den Weibern«
...sollen angeblich ein paar CSU-Mannen
auf den hinteren Plätzen bei einem Seehofer-Auftritt in der Oberpfalz gemault und damit ganz gewiss vielen anderen Männern jeder politischen Richtung aus der Seele gesprochen haben. Schon unser SPD-Gerd, früher bekannt als Bundeskanzler, hat ja von „Frauen und all dem Gedöns“ getönt – wurde allerdings daraufhin sofort abgewählt. Das hat er nu davon. Dass Frauen im Wesentlichen dazu da sind, Männer in alle Richtungen zu verwöhnen, spukt natürlich immer noch in vielen, um nicht zu sagen, fast allen Männerköpfen herum, nur sagen traut sich das heute, in Zeiten der political correctness und des gender mainstreaming kaum mehr einer. (Was gender mainstreaming ganz genau ist, weiß zwar fast niemand, aber fast jeder, dass es irgendwas Neumodisches sein muss, wegen dem man Frauen irgendwie nicht mehr lauthals ihren natürlichen Bestimmungen zuordnen darf.) Nun ist einzuräumen, dass das Frauenwahlrecht ja erst seit 90 Jahren existiert, und so schnell können Männer natürlich nicht umdenken, denn wir wissen: Die Natur macht keine Sprünge. Da dauert es schon noch ein paar Jahrtausende, bis das mit der Gleichberechtigung und der Augenhöhe den Männern direkt in die Gene wächst. Aber dass es darüber hinaus Frauen auch noch in der Politik BRAUCHE, das wird im Ernst kein Mann je glauben. Dass es sie dort gibt, ist schon schlimm genug, aber dass ein CSU-Ministerpräsident mehr und jüngere und gut ausgebildete Frauen in der Politik haben will, das erschreckt nicht nur die CSU-Männer, sondern auch die von der SPD, die in der CSU die Welt noch in Ordnung glaubten. Denn zu deren Leidwesen gibt es auf SPD-Listen ja das Reißverschlußsystem, heißt: abwechselnd eine Frau, ein Mann. Aber ganz ruhig, liebe SPD-Männer: Auch in der Stadtrats-SPD spielen doch die Frauen keine wirklich bedeutende Rolle! Die herausgehobenen Posten wie OB, Fraktionsvorsitzender oder echt wichtige Referentenposten sind auch hier männlich besetzt. Und zum Schluss noch ein Quantum Trost, liebe Männer: So lange es nach wie vor die Frauen sind, die die Kinder kriegen, die Familienangehörige pflegen und sich sozial verantwortlich fühlen, könnt ihr euch beruhigt zurücklehnen, nach den Sitzungen auf ein Bier gehen und die guten Posten verteilen. Die Kolleginnen sind derweil schon nach Hause geeilt und überlegen, warum es mit der Karriere irgendwie nicht so richtig klappt. Und darum, Horschti, musst Du noch ein bisschen warten auf Deine Traumfrauen. Leider.