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Hat Bayern die Omikron-Welle gebrochen? Corona-Experte Wendtner warnt vor kritischen Wochen

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Von: Benedikt Strobach

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Die Intensivbetten-Auslastung in den Kliniken könnte laut Corona-Experte Wendtner noch einmal stark steigen.
Die Intensivbetten-Auslastung in den Kliniken könnte laut Corona-Experte Wendtner noch einmal stark steigen. © Symbolfoto: Jean-Francois Badias/dpa

Die Corona-Inzidenz in München und Bayern sinkt seit geraumer Zeit wieder. Experte Clemens Wendtner warnt, dass die Omikron-Welle aber noch nicht gebrochen sei.

Die täglich gemeldeten Inzidenzzahlen in Bayern und München nehmen seit einigen Tagen ab. Ist die Omikron-Welle also nun gebrochen? Corona-Experte Clemens Wendtner sieht Bayern jedenfalls noch nicht über den Berg. „Ich bin skeptisch, dass wir in Bayern schon jetzt den Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht haben. Ich erwarte das erst in den nächsten Wochen“, sagte der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er hatte 2020 die ersten Corona-Patienten in Deutschland behandelt. Simulationen des Modellierers Dirk Brockmann etwa sähen diesen Höhepunkt „frühestens Mitte kommender Woche“.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Sinkende Inzidenzen in Bayern und München: Ist die Omikron-Welle gebrochen? Corona-Experte Wendtner ist skeptisch

Während der Omikron-Welle hatte die Corona-Inzidenz völlig neue Sphären erreicht. Täglich wurden neue Rekord-Werte veröffentlicht. In dieser Woche verlangsamte sich dieses Wachstum jedoch stark, wurde nun sogar rückläufig. Heute liegt die bayernweite Inzidenz bei 1798. Zum Vergleich: Am Mittwoch war der Wert noch bei 1840 gestanden.

Für Wendtner ist das aber noch nicht die erhoffte Trendwende: „Den aktuellen Rückgang in den Zahlen würde ich auf Meldeverzug und die limitierten Kapazitäten bei PCR-Tests zurückführen“, sagte er der dpa. Auch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern betont seit einiger Zeit, dass die derzeit angegebenen Zahlen extrem unsicher seien..

Prof. Dr. Clemens Wendtner ist Chefarzt der Infektiologie der München Klinik in Schwabing.
Prof. Dr. Clemens Wendtner ist Chefarzt der Infektiologie der München Klinik in Schwabing. © München Klinik

Wendtner prophezeit Bayern nicht nur einen erneuten Anstieg, sondern auch „kritische Wochen“: „Bei den Hospitalisierungen sieht man - sowohl bei uns im Klinikum als auch in den Zahlen des LGL - einen deutlichen Anstieg.“ Offizielle Statistiken würden hier einen Zuwachs von mehr als 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche nennen. Auch bei der Belegung der Intensivbetten gebe es „bereits einen leichten Zuwachs“. Selbst wenn der Höhepunkt der Neuinfektionen erreicht werde, ende damit nicht das Infektionsgeschehen: „In der Regel dauert es noch zwei bis drei Wochen, bis die Patienten zu uns kommen.“

Der Experte warnt daher eindringlich: „Es bringt jetzt nichts, eine massive Öffnungsdebatte vom Zaun zu brechen. Das führt in den Kliniken nicht zu Begeisterung, weil wir diejenigen sind, die das zum Schluss auffangen müssen.“

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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