Angesprochen sind nicht nur Neubiberger, die im Frühjahr Saattütchen abgeholt haben, sondern auch wer neue Sorten vorbeibringen möchte, ist willkommen. Unter anderem möchte die Gemeindebibliothek diesmal auch heimische Heil- und Wildkräuter anbieten und sucht dafür noch Spender. Wichtig ist, dass nur samenfestes Saatgut zurück gebracht wird. Dieses lässt sich so weitervermehren, dass es seinen Eigenschaften nicht verliert. In Gartencentern und Baumärkten gibt es vor allem Hybridsaatgut, das sich nur für den einmaligen Anbaut eignet und alljährlich neu gekauft werden muss. „Ob Saatgut samenfest ist, steht auf der Verpackung“, erklärt Klasna.
Wie man genau das Saatgut gewinnt, sei von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich. „Kresse darf man zum Beispiel nicht ernten, sondern muss sie ausblühen lassen“, weiß die Bibliotheksleiterin. Alles Wissenswerte erfahren Hobbygärtner auch in den Fachbüchern, die eigens für die Saatgutbibliothek angeschafft wurden und in der Bibliothek bereit stehen. An der Saatgutbibliothek können sich nicht nur für Bibliotheksmitgliedern, sondern für alle Bürger beteiligen.
Tütchen zum Abfüllen des Saatguts können in der Gemeindebibliothek zu den Öffnungszeiten Dienstag, Donnerstag und Freitag von 11 bis 13 und 14 bis 19 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr und an Samstagen von 10 bis 14 Uhr abgeholt werden. Diese sollten mit Sortennamen, Aussaatzeitpunkt und speziellen Bedürfnissen der jeweiligen Art beschriftet werden. Wer die Samen in größeren Behältern gesammelt hat, kann diese auch vorbei bringen – die Mitarbeiter der Gemeindebibibliothek füllen diese in Tütchen ab.
Bisher hätten sie noch keine Rückmeldungen erhalten, wie das Saatgut, das sie im Frühjahr ausgegeben haben, gediehen ist, berichtet Klasna. „Ich bin schon gespannt, wie erfolgreich die Leute waren“, meint sie. Im Frühjahr soll dann das Saatgut wieder ausgegeben werden. Sollte nicht genügend Saatgut zurückkommen, wäre die Gemeindebibliothek wie zu Beginn des Projekts wieder auf Spender angewiesen, etwa den BUND Naturschutz. Die Gemeindebibliothek steht auch in Austausch mit anderen Gemeinden, die ebenfalls Saatgutbibliotheken haben und hilfreiche Tipps geben können, wie man den Prozess noch verbessern kann.
Doch fürs erste ist Klasna optimistisch, dass die Neubiberger nach der Ernte die Bibliothek fleißig mit Saatgut befüllen können – denn nur so könne der Kreislauf funktionieren.
ija
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