„Camputz“, so lautet der Name, den die Schule dem neuen Bau gegeben hat. Dass es sich dabei um einen Modulbau handelt, lässt das dreigeschossige Gebäude, das komplett aus Holz gefertigt wurde, nicht erahnen, wie auch Neubibergs Schulleiter Reinhard Rolvering feststellt: „Man sieht gar nicht, dass es ein vorläufiges Gebäude ist“.
Das Schicksal des Baus ist bereits besiegelt: Er wird die kommenden drei Jahre auf der Fläche zwischen der Turnhalle und dem Sportplatz des Gymnasiums Neubiberg stehen. Danach wird er dort abgebaut und auf einem Grundstück zwischen Münchner Straße, Tannenstraße und Äußerer Ottobrunner Straße in Putzbrunn errichtet. Sowohl die Vorgaben des Kultusministeriums als auch die räumlichen Kapazitäten in Neubiberg würden diesen Zeitrahmen vorgeben, wie Bürgermeister Edwin Klostermeier auf Nachfrage erklärt. Sollte alles mit dem Neubau des Gymnasiums in Putzbrunn fristgerecht klappen, wird der Interimsbau auf Putzbrunner Grund noch ein Jahr genutzt, bevor in die neue Schule umgezogen wird. Solange der Bau in Neubiberg steht, ist er administrativ dem Neubiberger Gymnasium angeschlossen. Mit dem Umzug nach Putzbrunn wird das dortiger Gymnasium gegründet mit eigener Schulleitung und Lehrerschaft.
Wer das Gebäude mit seinen zwölf Klassenräumen, zwei davon als Fachräume nutzbar, von innen wie außen betrachtet, kann kaum glauben, dass es in Rekordzeit innerhalb von drei Monaten errichtet wurde.
Möglich gemacht hat das die Firma Liwood aus München, die vor einem halben Jahr den Auftrag für das Projekt erhielt. Die rechtzeitige Fertigstellung zu Schulbeginn bei so kurzer Planungszeit – zudem mit dem Wissen, dass der Bau in drei Jahren wieder umzieht – sei eine große Herausforderung gewesen, betonte Vorstand Christian Czerny. Das Gebäude erfülle mit Kfw 40 den bestmöglichen Energiestandard sowie alle auch für einen festen Bau gültige Anforderungen etwa bei Schall- und Brandschutz.
Die Freude über die rechtzeitige Fertigstellung, war dem Landrat, den Bürgermeistern, dem Zweckverband und Schulleiter Rolvering ins Gesicht geschrieben. Der Bau sei ein „ganz wichtiger Meilenstein“ bei dem Ausbau der Schulen im Zweckverband, meinte Landrat Göbel.
Schulleiter Rolvering war nicht nur für die pünktliche Fertigstellung dankbar, sondern auch voll des Lobes, was die Qualität und Gestaltung der Räumlichkeiten betrifft. „Wir können in den Räumen das umsetzen, was wir uns vorstellen“, so Rolvering. Es gebe offene Lernräume, die Akustik sei für das Unterrichten hervorragend und die Raumtemperatur sei auch an heißen Tagen angenehm, wie sie bereits in den Sommermonaten getestet hätten.
„Es ist ein moderner, nachhaltiger Bau mit besten Lernbedingungen, in dem sich die Schüler wohlfühlen können“, lobte Thomas Pardeller. Er freue sich bereits, wenn der tolle Bau nach Putzbrunn komme, meinte Rathauschef Klostermeier. Ihn begeisterte im Sinne der Nachhaltigkeit auch besonders, dass das Interimsgebäude komplett aus Holz gebaut wurde. Auch Liwood-Vorstand Czerny ist darauf stolz: „In diesem Haus ist durch das Holz mehr CO2 gebunden, als es emittiert hat.“
Durch die bodentiefen Fenster – sowohl nach draußen als auch zwischen Aufenthaltsraum und Klassenzimmern – wirken die Räume sehr offen und hell. Stühle in kräftigen Tönen bringen Farbe in den Schulalltag. Lediglich Tafeln lassen die 56 Quadratmeter großen Klassenräume missen – zumindest auf den ersten Blick. Denn die Wand hinter dem Lehrerpult ist mit einer speziellen Farbe bestrichen, sodass sie sowohl magnetisch als auch beschreibbar ist.
Der Interimsbau ist vierzügig ausgerichtet und bietet insgesamt Platz für maximal 360 Schüler. Unterrichtet werden sollen dort in den kommenden Jahren Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben, die später an das Putzbrunner Gymnasium gehen möchten. Dieses soll nach derzeitigem Stand voraussichtlich im September 2026 eröffnet werden.
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