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Unterhaching: Streit um Entsorgung der Christbäume

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Die von der Jungen Union geplante Christbaumentsorgung gegen eine kleine Spende fand dieses Jahr nicht statt.
Die von der Jungen Union geplante Christbaumentsorgung gegen eine kleine Spende fand dieses Jahr nicht statt. © Archiv/Mell Jacob

In Unterhaching müssen die Bürger sich fortan an de Gemeinde wenden, um die Entsorgung ihres Christbaumes zu organisieren. Denn: Die Entsorgungsaktion der Jungen Union wurde in diesem Jahr von der Gemeinde abgelehnt. Das sorgte für Argwohn beim CSU-Nachwuchs.

Unterhaching – Mit dem 6. Januar, dem Ehrentag der heiligen Drei Könige, geht in den meisten Haushalten auch die Entsorgung des Christbaumes einher. Für die Unterhachinger war dieser Tag immer die perfekte Gelegenheit, den Akt der Entsorgung einfach abzugeben. 

Denn die Junge Union Unterhaching, der Nachwuchs der CSU, bot noch bis zum letzten Weihnachtsfest an, den Christbaum gegen eine kleine Spende zu entsorgen. Das gesammelte Geld floss dann bisher immer an eine soziale, lokale Einrichtung. Doch nun soll diese „jahre-, wenn nicht jahrzehntelange Tradition“ begraben werden, wie die Junge Union (JU) in einer Pressemeldung bekannt gab. 

Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer soll aus einer „scheinbar wahlkampfpolitschen Überlegung“ gehandelt haben, erklärte die JU weiter. Simon Hötzl, Sprecher der Gemeinde Unterhaching erklärte auf Rückfrage von HALLO, dass es für die Gemeinde von Vorteil sei, die Christbäume von der Gemeinde in großer Zahl einzusammeln und zur weiteren Verwertung zu bringen. 

Bisher teilten sich die Gemeinde und die JU diese Arbeit, doch sei das Angebot der JU beim Baubetriebshof mit doppelter Arbeit verbunden. Nachdem die Gemeinde die Bäume nun selbst und allein einsammelt, „werden sie auf dem Baubetriebshof dann im großen Stil zerhackt und die Holzschnitzel können direkt weiterverwendet werden. Das ist der Grund, weswegen wir eine zusätzliche Aktion – wie die JU sie veranstaltete – nicht mehr zwingend brauchen“, erklärt Hötzl. 

Die Aktion habe vor allem den Nachteil, dass die Bäume, die an den Unterhachinger Baubetriebshof geliefert wurden, dort auf Lametta und Ähnliches überprüft werden mussten. Ein zu großer Arbeitsaufwand, denn so gab es zwei unterschiedliche Wege. „Das, was hinter dem Einsammeln der JU steckt, können wir nicht leisten, da wir selbst ein Angebot der flächendeckenden Sammlung haben.“

Eine Aussage, die bei Lorenz Kroll, Ortsvorsitzender der JU auf Unverständnis trifft. Kroll erklärte, dass die Aktion in all den Jahren zuvor nie für Probleme gesorgt habe. „Wir haben den Schlüssel vom Baubetriebshof bekommen und die Christbäume dann dort abgeladen. Alles unkompliziert.“

Auch dieses Jahr sprach Kroll wieder mit dem Ortsvorsitzenden Boris Vuleta und dem Fachbereichsleiter des Unterhachinger Baubetriebshofes Klaus Tränkler. Kroll erzählte, dass zunächst alles danach aussah, als würde auch in diesem Jahr alles rund laufen. Tränkler soll kurz vor der Aktion noch letzte Rücksprache mit seinen Gärtnern gehalten haben – und mit Bürgermeister Panzer.

„Und der hat dem Baubetriebshof dann die Genehmigung nicht erteilt“, erzählt Kroll. Da es keine Begründung seitens der Gemeinde gab, war für die JU klar, dass hinter dieser Entscheidung Wahlkampfpolitische Zwecke stecken würden.

Hötzl aber wendete die Vorwürfe ab und bezog Stellung: Er sei der Meinung, dass der Christbaumeinsammlung grundsätzlich nichts im Wege gestanden wäre: „Verbieten kann Bürgermeister Panzer eine Sammlung nicht, da er dazu nicht berechtigt ist.“

Die JU vertritt ihren Standpunkt weiterhin. Sie und ihre Aktion wäre für die Gemeinde ein unterstützender Faktor gewesen. „Sogar wild abgegebene Bäume hätten wir mitgenommen und abgegeben.“

Hötzl hat einen Vorschlag an die Junge Union, die durch die Entsorgung der Christbäume etwas für den guten Zweck tun wollen: „Für die nächste Christbaumentsorgung kann die JU die Bäume zunächst bei sich zwischenlagern und dann gesammelt zu den Sammelpunkten zu uns bringen, denn es sind und bleiben ja Unterhachinger Christbäume“, so Hötzl.

Außerdem sei die Gemeinde immer zu Absprachen und Gesprächen bereit, um für die Zukunft ein gutes Lösungsmodell zu fahren. Dazu sei auch die JU bereit, erklärte Lorenz Kroll abschließend.

Melanie Schröpfer

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