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Pilotprojekt der Jugendhilfeplanung des Landkreises München in Taufkirchen

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„Probleme frühzeitig erkennen“ und „Ressourcen nutzen, die schon da sind“ — das sind die beiden Leitziele der Jugendhilfeplanung des Landratsamts München. Dafür startet im Frühjahr dieses Jahres in Taufkirchen ein Pilotprojekt: sogenannte „Regionaldialoge“ werden dort stattfinden.

Probleme und Sorgen von Jugendlichen und ihren Familien können sehr unterschiedlich sein. Seien es Sprachbarrieren, Integration im allgemeinen, Mobbing oder finanzielle Schwierigkeiten, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

„Die Probleme sind da, keine Frage, doch oft wissen die Menschen nicht, wohin sie mit ihnen gehen sollen“, berichtet Sarah Stadler, die für die Jugendhilfeplanung im Landrats- amt zuständig ist. Man wolle die Hilfe zur Verfügung stellen, die Jugendliche und ihre Familien brauchen, so Stadler weiter. „Doch wir können das nur umsetzen, wenn wir die Gemeinden mit im Boot haben.“ Man müsse nah an den verschiedenen Kommunen dran sein, um die unterschiedlichen Bedürfnisse in verschiedenen sozialen Umfeldern zu analysieren und bedarfsgerecht planen zu können. Versuchskaninchen: die Gemeinde Taufkirchen. „Wir freuen uns sehr, dass sich Taufkirchen dazu bereit erklärt hat, uns für das Pilotprojekt zur Verfügung zu stehen“, sagt Stadler. Die Kommune eigne sich ihrer Meinung nach sehr gut, da sie zum einen „eine interessante Sozialstruktur hat“, in der sowohl sozial Schwächere als auch Wohlhabende leben. „Zudem gibt es in Taufkirchen Strukturen, an die man anknüpfen kann“, so Stadler weiter. Als Beispiele nennt sie die „soziale Stadt“ sowie den von der Gemeinde angestellten Sozialreferenten Andreas Bayerle.

Ab Frühjahr sollen in Taufkirchen die sogenannten „Regionaldialoge“ an den Start gehen. Gemeinsam mit allen Akteuren der Jugendarbeit — sprich Vertretern von örtlichen Kitas, Schulen, Sportvereinen, Jugendtreffs sowie der Gemeinde — will Stadler Daten, Fakten und Themen sammeln sowie eine Ist-Stand-Analyse vornehmen. Rund 50 Leute sollen so an einen Tisch gebracht werden. „Im Anschluss können dann erste Bedarfe formuliert und erste Ideen zur Problemlösung und Prävention gesammelt werden“, so Stadler. Zudem sollten Netzwerke entstehen und Probleme frühzeitig erkannt werden. „Oft kommen die Fälle nämlich erst bei uns an, wenn schon einiges schiefgelaufen ist“, bedauert die Jugendamtsmitarbeiterin. So sei ihre Vision für das Projekt, früher an die Familien, Kinder und Jugendlichen ranzukommen und später bestenfalls die einzelnen Gemeinden zu bündeln. „Das Landratsamt weiß besser, was in den einzelnen Kommunen passiert, als die Gemeinen voneinander“, bestätigt auch Sibylle Vogt, die in der integrationsbezogenen sozialen Arbeit der Gemeinde Taufkirchen beschäftigt ist. „Vielleicht gibt es ja in anderen Gemeinden, die gleichen Probleme wie bei uns“, vermutet sie. So könnte man irgendwann einmal eine gemeinsame Lösung anstreben.

Zunächst einmal geht es in Taufkirchen jedoch in die Testphase. „Wir sind gespannt, wie es startet und wollen stets dranbleiben und alles weiterentwickeln“, sagt Bayerle. 30.000 Euro Budget wurde von den Kreisräten für das Pilotprojekt zur Verfügung gestellt. Aus der Praxis heraus soll nun ein Standardkonzept für den Landkreis entwickelt werden. Die ersten Evaluationsergebnisse aus der Pilotgemeinde werden im ersten Quartal 2019 dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt. 

tb

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