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Öffentlicher Bücherschrank am Bahnhofsplatz

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Die ersten Werke für den öffentlichen Bücherschrank lieferten (oberes Bild, v.l.) Bürgermeisterin Barbara Bogner, Schrank-Erfinder Hans-Jürgen Greve, Initiatorin Barbara Gumbel sowie Franz Katzmair, Filialleiter Kreissparkasse Sauerlach.
Die ersten Werke für den öffentlichen Bücherschrank lieferten (oberes Bild, v.l.) Bürgermeisterin Barbara Bogner, Schrank-Erfinder Hans-Jürgen Greve, Initiatorin Barbara Gumbel sowie Franz Katzmair, Filialleiter Kreissparkasse Sauerlach. © krb

Sauerlach ist um einen kulturellen Treffpunkt reicher, und zwar auf dem Bahnhofsplatz. Schon von weitem zu sehen an der knallroten Farbe ist der erste öffentliche Bücherschrank der Gemeinde. Wer Lesestoff sucht oder tauschen will, ist dort an der richtigen Adresse.

„Man nimmt ein Buch mit, das man lesen möchte, kann dies später zurückbringen oder auch nicht und stellt ein anderes hinein, das man für lesenswert hält“, erklärt Initiatorin Barbara Gumbel die Idee hinter dem öffentlichen Bücherschrank Sauerlachs. Gleich zur Einweihung kamen zahlreiche Sauerlacher und machten gut gelaunt mit. Im Nu entstand das erste, kunterbunte Sortiment. Von der Vatikan-Verschwörung von Kai Meyer bis hin zu Daniela Katzenbergers „Sei schlau, stell dich dumm“. Sogar Erich Kästners „Fliegendes Klassenzimmer“ steht zur Leihe aus. Denn eine „Kinderabteilung“ gibt es im unteren Teil des Stadtmöbels auch.

Das gefällt der zehnjährigen Johanna Fuchs besonders gut. Sie geht jetzt auf das Gymnasium in Holzkirchen und will später mit ihren Freundinnen wieder herkommen. „Mein Zimmer zu Hause ist schon so voll, da passen keine neuen Bücher mehr rein“, sagt die junge Sauerlacherin. Tauschen sei da doch viel besser. Sie hat sich heute für das „Mondpferd“ von Frederica de Cesco entschieden, weil sie Tiergeschichten so mag. Unter den ersten, die den Schrank nutzen, ist auch die 48-jährige Lehrerin Nicola Ernst. „Eine tolle Geschichte für Sauerlach“, findet sie. Die Idee nimmt die Lehrerin gern an ihre Grundschule in Oberhaching mit.

Grundsätzlich nimmt die Zahl derlei Bücherschränke landkreisweit und in München stetig zu. Barbara Gumbel sieht in ihnen nicht zuletzt eine kulturelle Bereicherung. Sie setzte sich vor dem Gemeinderat engagiert für die Aufstellung ein — und punktete. Die Initiatorin erreichte die Unterstützung der Gemeinde und holte sich Sponsoren mit ins Boot. Etwa 8500 Euro kostet das Vandalismus-resistente Möbel. Die Hälfte davon trägt die Kreissparkasse. „Daher das Rot“, so Gumbel. Zudem gebe es einen anonymen Unterstützer aus den Reihen der Freizeitbörse. Den Restbetrag übernimmt die Gemeinde.

Zur Einweihung nach Sauerlach kam auch der Erbauer des Schrankes, der Kölner Architekt und Schreiner Hans-Jürgen Greve. Bokx heißt seine Firma, etwa 300 Exemplare hat er seit 2007 gebaut. 800 gebe es wohl bundesweit, so seine Schätzung. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Barbara Bog- ner, Gumbel und Franz Katzmair von der Sparkasse enthüllte er das knallrote Objekt. Etwa 250 Romane, Kinder- und Sachbücher passen hinein. Die Glastüren an der Vorder- und Rückseite lassen sich jederzeit öffnen. Dafür, dass im und rund um den Schrank alles in Schuss ist, sorgen Mitglieder der Freizeitbörse und der Bücherei als Paten.

krb

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