Welche Rituale die Spieler haben, welche Glücksbringer es in den Playoffs richten sollen und wie sich die Spieler auf die Spiele vorbereiten, lesen Sie hier.
Koni Abeltshauser, hast du einen Glücksbringer oder ein Ritual?
Ich habe einen Puck: Wenn das Tape auf dem Schläger weiß ist, gehe ich damit drüber, damit das Tape schwarz wird. Das (zeigt den Puck) ist noch übrig von dem Puck nach acht Jahren München. Und ich habe einen Tape-Ball. Da kommt seit dieser Saison das Stutzen- und Schlägertape drauf. Der hat mittlerweile schon gute 15 Kilo.
Gibt es eine besondere Anekdote, die du mit unseren Lesern teilen möchtest?
Nicht aus den Playoffs, aber von einer Feier: Bei einer Meisterschaft waren wir danach beim Essen und Feiern und da hingen die Lampen relativ weit unten. Jeder wollte natürlich ein Foto haben, wie er den Pokal hochhebt und ich glaube in dieser Nacht sind mindestens 25 Glühbirnen kaputt gegangen. Jedes Mal, wenn jemand den Pokal hochgehoben hat, hat es eine Birne zerschlagen.
Gibt es einen Fun Fact über dich, den nicht jeder weiß?
Ich kann stricken und hab auch schon öfter für gute Zwecke eine Mütze gestrickt, die dann versteigert oder verlost wurde. Supergut bin ich nicht, aber gut genug für eine Mütze.
Hast du einen Glücksbringer oder ein Ritual, das du vor den Spielen immer machst?
Ja, ich habe so mein Ritual. Ich ziehe jedes Ausrüstungsteil links zuerst an. Und ich habe immer den ersten Socken von meinem Sohn in meiner Tasche dabei.
Wer wird denn hier in der Kabine am meisten reingelegt?
Ich würde sagen McKiernan, aber er nimmt es sehr gut auf und kann auch sehr gut austeilen. Deshalb wird er eben auch von uns reingelegt, wir wollen, dass er auch gut einstecken kann.
Wie viel Druck habt ihr nach so einer Rekordhauptrunde jetzt auch den Titel zu holen? Alles andere wäre dann wohl eine verkorkste Saison...
Ja, das ist aber im Eishockey grundsätzlich so. Das gilt sowohl für München aber auch für Mannheim oder Berlin. Wenn du zu diesen Mannschaften wechselst, musst du mit dem Druck umgehen können, dass von dir erwartet wird die Hauptrunde zu gewinnen. Dem stellen wir uns und haben es auch bravourös in der Vorrunde geschafft. Den Druck machen wir uns in der Kabine auch selber, weil eben jeder das Verlangen hat, vor allem nach nächstem Jahr diesen Schritt weiterzugehen. Wir sehen das als große Herausforderung und haben Spaß dabei.
Wie habt ihr euch nach dem souveränen Hauptrundensieg auf die kommenden Spiele vorbereitet?
Wir haben als Einheit zusammen trainiert und versucht, den Fokus aufrecht zu halten. Das gilt sowohl für die Spieler, als auch für die Trainer. Wir arbeiten was das angeht als ganzes Team.
Hinter dir liegt eine Kappe von den Miami Dolphins aus der NFL. Bist du großer Dolphins-Fan, oder bringt sie dir besonders Glück?
(lacht) Nein, eigentlich nicht. Ich habe sie einfach mal Anfang Oktober hier hingestellt, um Trevor Parkes zu ärgern. Der ist nämlich glühender Buffalo Bills-Fan und die Dolphins, der Rivale der Bills, haben sie geschlagen. In der ersten Woche war es echt ein riesen Gag.
Du bist zum Spieler des Jahres gewählt worden. Was bedeutet dir das?
Viel. Es ist eine große Ehre diesen Titel zu bekommen und ich muss der ganzen Mannschaft dafür danken, aber besonders meinen beiden Kollegen Ortega und Smith und auch am Anfang deSousa, ohne die hätte ich es nicht geschafft.
Hattest du auf dem Schirm, dass du für diese Ehre in Frage kommen könntest?
Ehrlich gesagt am Anfang eher weniger, aber mir ist natürlich klar gewesen, dass ich eine tolle Saison spiele. So ums Ende der Hauptrunde rum habe ich dann mehr und mehr realisiert, dass ich bei der Scorer-Wertung ganz oben mitspiele und möglicherweise geehrt werden könnte. Aber bis zur Verleihung habe ich tatsächlich auch nichts gewusst.
Wie hast du dich als Spieler weiterentwickelt?
Ich habe hier nochmal sehr viel dazugelernt. Da habe ich mich auch nochmal bei Chef-Coach Don Jackson bedankt, dass er mir so viel beigebracht hat. Dass er so viel Wert auf Details legt, hat er mir wirklich extrem geholfen und mich um einiges besser gemacht.
Du bist der dienstälteste Spieler der Red Bulls und „Mr. München“ (Ehren-Spitzname für den Dienstältesten), kommt auf dich eine besondere Verantwortung in der Kabine zu?
(lacht) Nicht wirklich, ich versuche mein Spiel auf dem Eis zu spielen und meine Erfahrung auch in der Kabine einzubringen. (Teamkollege Jonathon Blum ruft von der Seite zu): „Er macht Milchshakes für die ganze Mannschaft.“
Gibt es einen Fun Fact über dich?
Ich bin ein sehr stiller Typ. Also normalerweise nicht, aber ich bin stiller als die meisten hier.
Hast du einen Glücksbringer oder ein spezielles Ritual vor den Playoff-Spielen?
Nein, tatsächlich habe ich weder einen Glücksbringer noch eine besondere Routine. Ich versuche einfach nichts im Vergleich zur Hauptrunde zu verändern.
Die Red Bulls mussten eine Woche auf ihren Gegner im Viertelfinale warten. Wie habt ihr diese Woche verbracht?
Wir haben langsam begonnen und dann die Intensität im Training wieder gesteigert, hatten auch bisschen frei, um den Kopf frei zu bekommen. Wir schauen lieber auf unser Spiel und haben auch dementsprechend trainiert.
Besonders Torhüter sind im Eishockey bekannt, spezielle Typen zu sein. David Leggio hatte sich vor Spielen in München oft unter den Tisch gelegt mit einem Handtuch über dem Gesicht. Hast du ähnlich verrückte Rituale?
Ganz so verrückt bin ich nicht (lacht), aber ich versuche alles gleich zu halten wie sonst immer. Mir geht es darum, die Konzentration hochzufahren und die Nebeneffekte und Störgeräusche auszublenden, quasi in den Tunnel zu kommen.
Was sind die Stärken der Mannschaft?
Wir haben einen exzellenten Sturm und eine sehr gute Verteidigung, da sind wir top. Jetzt liegt es an uns, an den richtigen Schrauben zu drehen, um noch besser zu werden und uns von Spiel zu Spiel einzustellen.
Ist Ihre historisch-erfolgreiche Hauptrunde ein Vorzeichen für die Playoffs?
Es ist jedes Jahr mehr oder weniger das Gleiche. Alle sind natürlich aufgeregt und gespannt. Wir hatten das große Glück, dass wir im Großen und Ganzen gesund geblieben sind, sodass alle gut im Training mitgearbeitet haben. Jetzt kommen die nächsten Schritte auf uns zu, wo wir das aufs Eis bringen müssen, was wir uns erkämpft haben
Es kursieren Gerüchte, dass das Ihre letzte Saison sein könnte. Können Sie dazu was sagen?
Kann ich nicht sagen. Drüber mache ich mir keine Gedanken, ich will die Saison erstmal zu Ende coachen.
Celina Nietzel, Kevin Wenger
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