Pasing – An der Paul-Gerhardt-Allee entstehen nicht nur 2400 Wohnungen, sondern auch eine neue Attraktion für Action-Sportler
Kreativ, modern, innovativ und versehen mit dem gewissen Etwas. In dieser neuen Serie gibt Hallo einen tiefen Einblick in Münchens ganz neue Quartiere.
Bernd Willer freut sich schon darauf, durch das neue Quartier an der Paul-Gerhardt-Allee zu spazieren. Er ist im Planungsreferat für das Neubaugebiet zuständig. Auf den ehemaligen Gewerbeflächen entstehen 2400 Wohnungen für 5500 Menschen und 800 Arbeitsplätze.
Höfe und Anger als Charakteristika des Neubaugebiets an der Paul-Gerhardt-Allee
Charakteristisch für das neue Viertel seien die weitläufigen und großzügigen Höfe, um die sich die Gebäude gruppieren, so Willer. Insgesamt zehn solcher Gebäudekomplexe entstehen. Dazwischen sind Freiflächen, sogenannte Anger, geplant. „Sie sind kommunikative Zonen, wo sich die Leute treffen können.“
Am Eingang des neuen Viertels an der Berduxstraße sind zudem ein Nahversorgungszentrum mit Gastronomie und ein Nachbarschaftstreff vorgesehen. „Das Quartierszentrum ist also nicht in der Mitte, sondern am Rand des Neubaugebietes. So kommt es auch der Umgebung zugute“, so Willer. Für die Bewohner wird es aber noch mitten im Quartier einen zweiten Platz als Treffpunkt geben. „Es ist unsere große Hoffnung, dass dort ein Café oder eine Eisdiele eröffnet.“
Vielzahl an Bauträgern
Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Bauträgern sei die Architektur des Viertels sehr vielfältig. „Die neuen Gebäude sind zwar durchaus hoch, aber durch die Weitläufigkeit nimmt man keine Enge wahr“, sagt Willer. Generell werden die Bauten vier bis sechs Geschosse haben. Allerdings wird es an den Eingängen zum neuen Viertel und an den Quartiersplätzen Hochpunkte mit neun Geschossen geben.
Im Süden und Westen umrahmt ein 76 000 Quadratmeter großer Landschaftspark das Neubaugebiet. Mit einem Wall am Rand dient er gleichzeitig als Lärmschutzstreifen gegen den Bahnlärm. „Er ist schon soweit fortgeschritten, dass die Erholungsfläche auf die Einwohner warten wird und nicht umgekehrt“, sagt Willer stolz.
Offene Fragen bei der Erschließung
Bei der Erschließung des Neubaugebiets sind noch einige Fragen offen. Die Stadt plant mehrere Brücken für Fußgänger und Radler (ausführliche Infos gibt es hier). Ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den Pasinger Norden fehlt allerdings noch. Sicher ist, dass das neue Quartier zunächst mit dem Bus erschlossen wird. Mehrere Linien vom Pasinger Bahnhof werden durch das Neubaugebiet gelenkt. Außerdem soll es einen neuen Shuttle-Bus zum Nordausgang des Bahnhofs geben. Der Pasinger Bezirksausschuss fordert zudem vehement einen S-Bahn-Halt „Berduxstraße“. Derzeit liefen darüber Gespräche zwischen Stadt, Freistaat und Bahn.
2019 würden die ersten Bewohner einziehen. Nahversorgungszentrum und Nachbarschaftstreff sollen 2020 fertig werden. Es sei vorgesehen, dass das Quartier bis 2023 größtenteils bezogen sei, sagt Willer.
Andreas Schwarzbauer
Ärger um Straßennamen
Viel Unmut gab es um die Benennung der Straßen und Plätze im neuen Quartier an der Paul-Gerhardt-Allee. Der örtliche Bezirksausschuss (BA) ärgert sich, dass der Stadtrat seine Vorschläge weitgehend ignorierte und die Straßen stattdessen Persönlichkeiten, wie Astronomin Rhea Lüst oder Zoologin Angela von den Driesch, widmete. BA-Chef Romanus Scholz schimpfte: „Uns wurden Namen aufgedrückt, die keinen Bezug zum Viertel haben.“