Münchens älteste Sammlung beherbergt Schätze aus aller Welt.
„Heinrich der Kray hat dann 1398 die jetzige Schützenapotheke, die erste freie Apotheke in München, gegründet, da es bis dahin nur Hofapotheken gab“, erzählt Barbara Stempel, welche seit 2009 die Inhaberin ist. Das Ziel: auch „normale“ Bürger mit Medikamenten zu versorgen. Der damalige Standort war „bei den Watmangern“.
So wurde der Bereich zwischen dem alten Rathaus und der Einmündung zum Rindermarkt früher genannt. Dort war die Pharmazie neben dem Pötschner-Haus, dem heutigem Löwenturm. „Angeboten wurden damals Salben, Zäpfchen, Tinkturen und Tees“, sagt Stempel.
„Wie die Apotheke früher hieß, ist leider nicht bekannt. Was man aber weiß ist, dass man den Standort am früheren Rindermarkt bewusst gewählt hat“, berichtet Stempel. „Denn dort gab es die tiefsten Keller der Stadt, in denen man Kräuter und Tinkturen gut lagern konnte.“ Doch auch die naheliegende Kirche St. Peter war ein wichtiger Pluspunkt für die Apotheke. Viele, die in der Kirche himmlischen Beistand gegen Krankheiten erbeten hatten, gingen anschließend zur Arzneiausgabe.
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In die Schützenstraße wurde das Geschäft erst 1863 verlegt. 1888 erhielt es seinen heutigen Namen. „Leider wurde das Gebäude im Krieg komplett zerstört“, sagt die Inhaberin. 1952 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und hat sich seitdem äußerlich nicht verändert. Jedoch hat sich über die Jahre viel in der Pharmazie getan: Computer, Automaten, Verpackungen und Kapseln sind zum Betrieb neu dazu gekommen. Auch die Herstellung der Medizin wurde spezialisiert, sodass es heutzutage viel mehr Medikamente gibt als damals.
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„Bei uns ist es jedoch immer noch beliebt, Rezepturen selbst herzustellen. Dazu entwickeln wir Pflanzenauszüge immer neu“, erklärt Stempel. Seit Beginn legt man großen Wert auf Homöopathie und trotz vieler Besitzerwechsel – insgesamt waren es 21 – macht das die älteste Apotheke auch nach 625 Jahren noch besonders.
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Aber nicht nur Medikamente, auch der Verleih von Spezialgeräten wie Babywaagen wird angeboten. Außerdem kann das Geschäft in einem Speziallabor Haarmineralstoff-Analysen durchführen.
Patricia Stücher
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