Was hinter Münchens ältestem Musikensemble steckt.
Zum Start der Einrichtung an der Ripfelstraße gab es jedoch viele Probleme: Die Cholera verhinderte eine sofortige Betreuung. Zudem wurde im Eröffnungsjahr der Mietvertrag gekündigt, sodass die Krippe in die Floßstraße 5 (damals St. Anna-Vorstadt) umzog, erklärt Zajackowski.
„Das größere Haus bekam den Namen St. Anna Krippe und es standen 20 Plätze zur Verfügung“, heißt es in einem Jahresbericht des Krippenvereins. Geöffnet war damals montags bis samstags von sechs Uhr morgens bis 19 Uhr abends. Zur Betreuung der Kleinen wurden zwei „Barmherzige Schwestern“ eingestellt. Zum Aufgabenbereich dieser zählten: waschen, beschäftigen, füttern sowie Spaziergänge. „Eine weitere wichtige Aufgabe war es, die Säuglinge vor Krankheiten, Mangelernährung und Vernachlässigung zu bewahren. Daher auch der Name ‚Säuglings-Bewahranstalt‘“, berichtet Zajackowski.
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Erst 1896 zog die Krippe an den heutigen Standort an die Tattenbachstraße 10. Dort wurde 1911 bei einem Umbau der Eingang an die Seite der Robert-Koch-Straße 5 verlegt. Der Name St. Anna blieb erhalten, 184 Kinder fanden im neuen Haus Platz.
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„Während des Ersten Weltkrieges und in der Zeit danach wuchs der Bedarf an die Kleinkind-Betreuung enorm, sodass der Ausbildungszweig der Kinderpflegerinnen gestartet wurde“, erklärt die Sozialpädagogin. 1941 wurde dann der Krippenverein aufgelöst und die Einrichtungen von der Stadt übernommen.
In den Folgejahren gab es mehrere pädagogische Veränderungen. So wurden in den 70er-Jahren die ersten Erzieher eingestellt, in den 80er-Jahren die Säuglingsgruppen aufgelöst und altersgemischte Gruppen gebildet. „Auch die Raumausstattung und das Beschäftigungsmaterial für Kinder wurden verbessert“, sagt Zajackowski.
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Ab 2006 begannen zahlreiche Baumaßnahmen in der Einrichtung an der Robert-Koch-Straße: Garten und Küche wurden umgestaltet, neue Leitungen und Böden verlegt sowie Lärmschutzdecken installiert. Bei den Arbeiten wurde auch die alte Kuppel des Gebäudes entdeckt, welche dann 2021 in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz freigelegt wurde.
Patricia Stücher
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