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Mediziner am Mikro (1): Diese Münchner Ärzte machen das Netz zu ihrer Praxis

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Von: Romy Ebert-Adeikis, Marie-Julie Hlawica

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Per Podcast kann man sich auch medizinische Tipps abholen.
Per Podcast kann man sich auch medizinische Tipps abholen. (Symbolbild) © Panther Media

Tipps zur Kindermedizin oder die aktuelle Corona-Lage in den Kliniken kann man auch gemütlich per Podcast erlangen. Hallo stellt zwei Projekte vor:

„Gesund in Serie“ – unter diesem Motto beleuchtet Hallo München wöchentlich Themen der Medizin. In unserer aktuellen Serie stellen wir die Macher hinter Medizin-Podcasts aus München vor. Dabei ist das Spektrum der Beiträge – die auf Spotify, Apple Podcast und anderen Portalen zu finden sind – breit gefächert: Von Informationsangeboten über Blicke hinter Klinik-Kulissen bis hin zu Gesundheits-Gesprächen mit Prominenten.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Im ersten Teil der Serie erzählen ein Corona-Mediziner und eine Kinderärztin aus München, was sie dazu bewogen hat, vors Mikrofon zu treten, wie die Reaktionen sind und auf welche Themen sich ihre Zuhörer gefasst machen können.

Mediziner am Mikro: Fakten von der Front

Seit gut zwei Jahren dreht sich unser Alltag vor allem um Eines: die Pandemie. Die „Corona-News“ – ein Podcast des Bayerischen Rundfunks – ordnen ein, was passiert und was sich in der Wissenschaft tut. Wöchentlicher Gesprächspartner von BR-Redakteurin Jeanne Turczynski ist dabei der Pandemiebeauftragte des Klinikums rechts der Isar, Privatdozent Dr. Christoph Spinner.

„Ehrlich gesagt bin ich darüber verwundert, wie lange wir schon den Podcast machen. Aber der Bedarf ist größer denn je“, sagt Spinner. Wichtig ist ihm, die Erkenntnisse der Wissenschaft für Laien verständlich zu machen. „Studien muss man immer in den jeweiligen Kontext einordnen.“

In der Regel bekäme er für den im Januar 2021 gestarteten Podcast viel Lob – genauso wie viele individuelle medizinische Fragen. „Nur zum Thema Kinderimpfungen gab es ein paar unangenehme Zuschriften“, berichtet der Corona-Arzt. Bis zu 70 000 Hörer finden die je 20 bis 30 Minuten langen Folgen.

„Inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team“, sagt Spinner über die Arbeit mit der Journalistin, die er bereits von einem HIV-Projekt kannte. Aufgenommen wird ihr Podcast aber nicht im Radiostudio, sondern per Sprachapp. „Dann kann ich im Büro bleiben“, sagt Spinner. Der Nachteil: Er musste auch im Urlaub ran. „Allerdings war der Empfang auf den griechischen Inseln nicht sonderlich gut.“

Mediziner am Mikro: „Kinderleibundseele“ soll jungen Eltern Unsicherheiten nehmen

Sie hat vier Jahre in der Kindernotaufnahme am Krankenhaus Starnberg gearbeitet, ist Ärztin und Mutter von zwei Rackern. „Ich weiß, wie verunsichert viele Eltern in Bezug auf die Entwicklung ihrer Kinder sind, da wollte ich gegensteuern.“ Ihre eigene Elternzeit hat es Dr. Nikola Klün möglich gemacht, auch im Netz ärztlichen Rat zu geben:

Dr. Nikola Klün gibt in einem Podcast Tipps zur Kindermedizin.
Dr. Nikola Klün gibt in einem Podcast Tipps zur Kindermedizin. © privat

Seit fast zwei Jahren veröffentlicht die Harlachingerin ihren wöchentlichen Podcast „Kinderleibundseele“ und erreicht damit auf ihrer Internetseite, bei Spotify und anderen Portalen bis zu 7000 Hörer.

U-Untersuchungen, Sprachentwicklung, Zahnen: Viele ihrer 15 bis 50 Minuten langen Episoden – in denen Klün auch immer wieder andere Experten interviewt – drehen sich vor allem um die Kleinsten. „Meine meistgehörte Folge ist die über Kinderschlaf“, berichtet Klün. „Viele junge Eltern wissen zum Beispiel nicht, dass man bei Babys schon bei fünf Stunden Schlaf am Stück von ‚Durchschlafen‘ spricht.“

Auch die unterschiedliche Entwicklung von Kindern ist ein großes Thema: „Wenn vermeintliche Wunderkinder der Nachbarn oder im Internet schon mit zwei Jahren perfekt Klavier spielen oder Gedichte vortragen, weckt das völlig falsche Vorstellungen, macht Ängste“, sagt Klün. „Das will ich mit meinen Beiträgen und Antworten korrigieren.“

Denn auch in den Kinderarztpraxen und Kliniken fehle leider oft die Zeit, sich jedem Fall ausführlich zu widmen, wie Klün aus Erfahrung weiß. „In der Notaufnahme hatten wir zwischen 30 und 60 Kinder pro Nacht. Da will man helfen, muss aber auch allen gerecht werden.“

Ihr Podcast will – genauso wie ihr Blog und ein Buch, das 2023 erscheinen soll – den Eltern Informationen und Selbstvertrauen geben. Der wichtigste Appell der Harlachingerin: „Vertraut mehr euren Kindern und eurem eigenen Gefühl.“

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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