Lesen Sie in den vorhergegangenen Teilen der Energie-Serie über Funktionsweisen von Geothermie, Bürgersolaranlagen, Balkonkraftwerken und Fensterrahmendämmung. Zudem gibt es Tipps zur E-Mobilität und zum Stromsparen im Haushalt.
Herr Eisel, für wen lohnt es sich?
Für alle Privatpersonen mit einem Stromverbrauch von über 2000 Kilowattstunden. Mit einem Speicher kommt man schnell auf eine Autarkie von bis zu 80 Prozent. Diese Unabhängigkeit wollen gerade viele.
Gilt das auch für Mieter?
Die müssen natürlich prüfen, ob der Vermieter einverstanden ist. Die Anlage kann trotzdem Eigentum des Mieters sein, das er dann bei Auszug entweder abbaut oder aber gegen Ablöse an den Nachmieter übergibt – ähnlich wie bei Küchen üblich.
Welche Förderung gibt es?
Pro Kilowattstunde, die man ins Stromnetz einspeist, gibt es aktuell etwa sechs Cent. Dieser Satz soll aber wieder steigen. Andere Förderungen, wie beispielsweise die des Freistaats für Speicher, sind ausgelaufen.
Welche Speicher-Größe würden Sie empfehlen?
Die Faustregel besagt: eine Kilowattstunde Speicher je 1000 Kilowattstunden Strombedarf im Jahr. Heißt: den Speicher eher klein halten. Wer sich aufgrund eines geringeren Budgets entscheiden muss, sollte lieber in mehr PV-Module investieren und das Dach voll belegen, da man einen Speicher auch nachrüsten kann. Nachträglich Module nachzurüsten, ist hingegen teuer, da Kosten wie zum Beispiel für den Gerüstaufbau doppelt anfallen.
Mit welchen Kosten ist für die eigentliche Anlage zu rechnen?
Aktuell mit etwa 1500 Euro je Kilowatt-Peak – brutto und schon inklusive aller Handwerker-Leistungen. Beim Speicher reden wir aktuell von etwa 700 bis 1000 Euro pro Kilowattstunde.
Stichwort Vollbelegung auf dem Dach: Welche Abstände zu Nachbarn muss man einhalten?
In Bayern gilt: Wer einen halben Meter einhält, der kann sowohl Glas-Glas- als auch Glas-Folien-Module verwenden.
Was gilt es sonst zu beachten?
Auf jeden Fall mehrere Angebote einholen und Preise vergleichen. Und man muss abklären, ob die PV-Anlage in der Gebäudeversicherung mit versichert ist. Wer sie neu mit aufnehmen muss, auf den kommen je nach Vertrag 50 bis 100 Euro Mehrkosten zu.
Energiesparkonto zur Kontrolle: Es ist ganz simpel, den eigenen Energieverbrauch zu überprüfen. Vor dem Urlaub Zählerstand kontrollieren und notieren. Wurde in der Zeit der Abwesenheit mehr als 1 KW am Tag verbraucht, war mindestens ein Gerät unnötig an. Alternative zur Übersicht: Ein sogenanntes Energiesparkonto notiert den individuellen Verbrauch, vergleicht die Energiekosten mit anderen Haushalten. So erfährt man auf einfache Weise, wo man in punkto Energieeffizienz steht. Mehr Informationen unter www.energiesparkonto.de.
Quelle: www.hallo-muenchen.de