Aber warum muss man im Jahr 2023 für oft simple Anliegen noch persönlich bei einer Behörde erscheinen? Wieso funktioniert Online-Banking schon seit Jahren bequem und sicher, während auf Behörden-Websites ein ausfüllbares PDF schon ein Highlight ist?
Ich will hier nichts beschönigen. Fakt ist, dass wir in Deutschland, insbesondere bei staatlichen Stellen und in der Verwaltung die Digitalisierung verschlafen haben.
Dazu kommt die föderale Struktur Deutschlands, die es extrem aufwändig macht, Prozesse anzupacken und zu digitalisieren. Für einige Themen ist der Bund verantwortlich, für andere die Länder und für weitere die Kommune.
Bei einigen wird es sogar noch komplizierter. Beim Kirchenaustritt ist das Land Bayern für die Gesetzgebung verantwortlich, die Stadt muss aber den Service umsetzen. Die aktuelle Gesetzeslage schreibt ein persönliches Vorsprechen vor. Selbst wenn wir in München easy den Kirchenaustritt per Knopfdruck umsetzen könnten, dürften wir das nicht.
Aber es liegt mir fern, nur auf den Fehlern und Hindernissen rumzureiten. Stattdessen habe ich mich mit meiner Kollegin, der KVR-Referentin Hanna Sammüller-Gradl, verbündet. Unser Ziel: das digitale KVR, das jederzeit und von überall aus erreichbar ist.
Die Kolumne von Münchens IT-Referentin Laura Dornheim (Grüne) erscheint immer am letzten Mittwoch des Monats. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie gerne eine E-Mail an redaktion@hallo-muenchen.de
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