Karten für Vroni von Quast - und Meisi Grill im Interview

Die Kunst-Kennerin Meisi Grill setzt sich seit Jahren für ein Haus des Humors ein. Jetzt wird es konkret - wie sie im Interview verrät. Außerdem verlosen wir Karten für Vroni von Quast in der Pasinger Fabrik.
Frau Grill, worüber haben Sie heute schon gelacht?
Frau Grill, worüber haben Sie heute schon gelacht?
(lacht) Mein Mann hat mir heute morgen einen Espresso ans Bett gebracht und dabei hat er ein wenig verschüttet. Da habe ich angefangen zu lachen. Man muss das Leben positiv in Angriff nehmen und fröhlich sein.
Humor ist Ihnen also wichtig.
Humor ist Ihnen also wichtig.
Erst der Humor bringt Farbe in mein Leben, es ist ein großes Lebenselixier. Wenn man lachen und fröhlich sein kann, geht alles viel leichter. Mein Mann ist auch sehr humorvoll. Und das wird mit den Jahren immer wichtiger, finde ich.
Gemeinsam mit Ihrem Mann zeigen Sie jetzt die Schau „München lächelt“ in der Pasinger Fabrik. Worauf können sich die Münchner freuen? Karikaturen, Zeichnungen, Plakate und Illustrationen berühmter Meister aus unserer Sammlung, wie Janosch, Hurzl- meier, Reiser, Ungerer, Flora und viele einheimische und internationale Künstler.
Gemeinsam mit Ihrem Mann zeigen Sie jetzt die Schau „München lächelt“ in der Pasinger Fabrik. Worauf können sich die Münchner freuen?
Soll die Schau ein Vorgeschmack auf das von Ihnen geforderte „Haus des Humors“ sein?
Soll die Schau ein Vorgeschmack auf das von Ihnen geforderte „Haus des Humors“ sein?
Ja, das könnte sie sein. Seit mehr als zehn Jahren setze ich mich mit vielen anderen dafür ein, ein Museum der Satire in München zu realisieren. Zuletzt habe ich meine Ausstellungstätigkeit beendet. Seither habe ich meine Galerieräume nahe der Maximilianstraße dem Förderverein zur Verfügung gestellt und Kostproben der Kunstwerke auf dem Gebiet der Komischen Kunst geboten. Jetzt kommen wir dem Haus des Humors aber langsam näher.
Was heißt das?
Wir alle, darunter Tini und Gerhard Polt sowie Reinhard G. Wittmann und Marianne Wille, wünschen uns ein Forum für Humor und komische Kunst in der Viehmarktbank an der Zenettistraße. Dort wären wir in guter Gesellschaft: das Wirtshaus im Schlachthof ist nebenan, das Volkstheater wird dort entstehen. Das könnte ein Anziehungspunkt für Kunst und Humor sein – dafür kämpfen wir voller Leidenschaft.

Werke welcher Künstler sollen gezeigt werden?
Von Dieter Hanitzsch, Rudi Hurzlmeier, Paul Flora, Janosch, Loriot, um nur eine Auswahl zu nennen. Daneben soll es eine Hall of Fame für Münchens Humor-Giganten Karl Valentin, Loriot, Helmut Dietl und Dieter Hildebrandt geben. Natürlich werden auf einer Bühne auch darstellende Künstler, wie Gerhard Polt oder die Wellbrüder aus’m Biermoos auftreten.
Andere Städte haben solche Museen, beispielsweise Hannover. Behandelt die Stadt München ihre satirischen Künstler stiefmütterlich?
Ja, seit dem 19. Jahrhundert ist ein solches Museum fällig. Seit Jahren suchen wir nach einem Haus für das Museum, aber es heißt immer, es sei kein Geld da. Jetzt sind wir durch die von uns anvisierte Viehmarktbank ein gutes Stück weiter. Wir sammeln auch Gelder und haben schon eine Million Euro zusammen. Alles andere bringen wir mit, wie erstklassige satirische und komische Kunstwerke. Die Stadt sollte das Haus zur Verfügung stellen, damit die humoristische Ader, die für München typisch ist, zum Blühen gebracht wird. Keine andere Stadt in Deutschland kann eine solche Dichte an humoristischen Großtalenten aufweisen.
Wenn die Stadt grünes Licht geben würde, wie schnell könnte das „Haus des Humors“ realisiert werden?
In etwa vier bis fünf Jahren. Denn die Viehmarktbank müsste entkernt und renoviert werden. Wenn sie dann aber fertig wäre, wird es ein sehr lebendiges, leuchtendes Projekt.
Wie stellen Sie sich das Museum vor?
Kunst, Filme, Comics, Literatur, Kabarett und Musik in hoher Qualität sollen dargeboten werden. Außerdem soll es ein schönes Café geben und einen Museumsladen.
Was soll das Ziel so eines Museums sein?
Wir wollen, dass die Menschen erwartungsvoll hinein gehen und lächelnd die Räume verlassen. Es soll ein lebendiges Erlebnisfeld für Jung und Alt entstehen.
Jetzt steht erst einmal die Schau in der Pasinger Fabrik an. Sind Sie im Vorfeld aufgeregt?
Jetzt steht erst einmal die Schau in der Pasinger Fabrik an. Sind Sie im Vorfeld aufgeregt?
Und wie! Bis zum letzten Moment. Es kann so vieles daneben gehen. Vom Wetter bis zum Mikrofon. Aber ich bin sehr geübt im Improvisieren.
ZUR PERSON
Meisi Grill mag ihr Alter nicht verraten: „Meine Mama hat immer gesagt, sag nie dein wahres Alter. Wenn du es verraten hast, sehen alle nur noch deine Falten“, erzählt sie und lacht. Meisi Grill ist die Erfinderin der einstigen Kuriositäten- und Kunstgalerie „Etcetera“ an der Herzog-Rudolf-Straße 9. Mittlerweile werden die Räume als Ausstellungsräume für komische Kunst genutzt. Meisi Grills Ehemann gründete einst die „Galerie der Zeichner“ in der Stuckvilla. Das Paar besitzt viele satirische Originalzeichnungen – darunter Stücke von F. K. Waechter, Paul Flora, Peter Gaymann und Toni Ungerer.
Verlosung
Bayerischer Humor ist für Meisi Grill untrennbar mit dem Dialekt verbunden. Die Schau „München lächelt“, in der Meisi und Helmut Grill einen Teil ihrer Sammlung zeigen, ist ab Donnerstag, 8. Februar, in der Pasinger Fabrik, August-Exter-Straße 1, zu sehen (bis 22. April). Ab 7. März zeigen die Grills obendrein eine Sonderausstellung ihrer gesammelten Plakate (bis 22. April). Im Rahmen der Schauen findet ein Rahmenprogramm statt. Los geht es am Mittwoch, 21. Februar, ab 20 Uhr mit „Die besten Jahre ... san gar net so guat“, eine kabarettistische Revue mit Veronika von Quast und Flori Burgmayr in der Pasinger Fabrik. Tickets gibt es für 21,40 Euro unter 54 81 81 81.
Hallo verlost für diese Veranstaltung 5x2 Tickets.