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Hallo lädt 240 Leser zu "Fifty Shades of Grey"

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Prickelnde Stunden am Valentinstag: Wir laden 240 Leser zu „Fifty Shades Of Grey“ in den Gloria Palast ein. Im Vorfeld sprach Hallo München mit Andrea Brandl, sie übersetzte den Bestseller ins Deutsche.

Andrea Brandl kennt den Bestseller „Fifty Shades of Grey“ aus dem Effeff. Die Truderingerin hat die 1800-seitige Trilogie mit ihrer Kollegin Sonja Hauser übersetzt. Brandl die erste Hälfte, Hauser die zweite. Die drei Bände hat das Duo nacheinander ins Deutsche transferiert, „um die rasche Abfolge der Publikationen gewährleisten zu können. Das war schon ein Mammut-Programm“. Binnen fünf Monaten musste die 51-Jährige mit den ersten 900 Seiten fertig sein – in knapp vier Monaten hat sie es geschafft. Über den Erfolg des Buches, Schmuddelseiten im Internet und Beate Uhse-Shops spricht Brandl im Hallo München-Interview.

Frau Brandl, freuen Sie sich auf den Kinofilm?

Ja, klar. Die Übersetzung liegt ja nun schon eine ganze Weile zurück, daher sind wir mächtig gespannt. Speziell bei diesem Projekt ist es ja interessant, welche Schwerpunkte die Regisseurin gesetzt hat und wie es ihr gelingt, den Stoff umzusetzen, ohne einen Porno daraus zu machen.

Sie haben das Buch ins Deutsche übersetzt.

Ja, meine Kollegin Sonja Hauser und ich wurden gemeinsam mit der Übersetzung betraut. Darüber hinaus wurden einige der Dialoge aus dem Buch für die Verfilmung verwendet, was eher ungewöhnlich ist.

Steht Ihr Name dann auch im Abspann? Ich glaube nicht. Abgesehen von diesen einzelnen Dialogen ist die Buchübersetzung für die Verfilmung ja nicht relevant.

Ist „Fifty Shades of Grey“ das Dr. Sommer-Team des 21. Jahrhunderts?

Nein, es bedient ein anderes Bedürfnis. Im Grunde genommen ist „Fifty Shades of Grey“ ein Märchen mit einem kleinen Extra-Kick. Wir leben in einer schnelllebigen, von Technologie geprägten Zeit, in der menschliche Nähe häufig auf der Stecke bleibt und viele althergebrachte Strukturen längst aufgebrochen sind. Möglicherweise hegen viele Leserinnen – und „Shades of Grey“ wird nun einmal eher von Frauen gelesen – den Wunsch nach einer heilen Welt, nach klassischen Liebesgeschichten. Junge trifft Mädchen, verliebt sich in sie, und am Ende reiten beide dem Sonnenuntergang entgegen.

So einfach?

Ja klar. Eine Liebesgeschichte mit ein bisschen Popoklatschen. (lacht).

Hat Ihnen die Übersetzungsarbeit für Ihr Leben etwas gebracht?

Beruflich gesehen, ja. Als Übersetzer erlebt man eine solche Erfolgsgeschichte nicht jeden Tag. Und Interviews sind für unsereins auch nicht an der Tagesordnung. Meist spielt sich unsere Arbeit ja eher im Verborgenen ab.

Wie reagieren die Leute, wenn sie hören, dass Sie das Buch übersetzt haben.

Ganz unterschiedlich. Viele geben unumwunden zu, dass sie es gelesen haben und Spaß an der Lektüre hatten, andere wiederum sind verschämt und halten sich bedeckt. Mich erinnert das immer ein wenig an das Dschungelcamp-Phänomen – keiner will’s gesehen haben, aber irgendwoher muss die Quote beziehungsweise die Auflage ja kommen. Manche fragen mich auch, ob ich all die Schweinereien selbst ausprobieren musste, um sie beschreiben zu können. Da kann ich sagen: Nein, ich habe nicht alles durchgeturnt (lacht).

Sex sells...

Ja klar. Es ist ein Blick durchs Schlüsselloch. Eine Flucht aus der Realität hinein in eine andere Welt. Und wenn sich diese Welt dann auch noch im Schlafzimmer befindet, umso spannender.

Danach schwappte eine Welle dieser erotischen Romane auf den Markt... J

Ja, es gab eine regelrechte Welle teilweise sehr erfolgreicher Trittbrettfahrer-Titel.

Wurde Ihnen danach nur noch dieses Genre angeboten?

Zum Glück nicht nur, aber es gab schon das eine oder andere Angebot. Teilweise habe ich die Aufträge auch angenommen, aber kein Titel konnte einen solchen Erfolg verbuchen wie die „Shades“.

Sie haben sicherlich die Bestsellerlisten verfolgt. Waren Sie stolz darauf, als das Buch durch die Decke ging? Und wie! „Shades of Grey“ ist ein Gesamtkunstwerk, ein Buch-Phänomen, wie es nur sehr selten vorkommt. Umso aufregender war es für uns, Teil davon zu sein.

Wie war die Übersetzung?

Das Internet macht ja alles möglich. Mit vielen Begrifflichkeiten aus der Sado Maso-Welt war ich nicht vertraut, deshalb habe ich viel im Netz recherchiert. Ich war auf vielen Schmuddelseiten unterwegs und wenn es hätte sein müssen, wäre ich auch in einen Beate-Uhse-Shop gegangen und hätte mir das Equipment genauer angesehen.

Das war aber nicht nötig?

Nein, in diesem Fall nicht. Die Recherche auf den einschlägigen Seiten war aufschlussreich genug (lacht).

Sie haben das Buch zu zweit übersetzt. Warum?

Alleine hätte ich die 1800 Seiten in der kurzen Zeit – von April bis August – nicht geschafft. Daher waren wir zu zweit. Meine Kollegin Sonja Hauser hat die zweite Hälfte übersetzt, ich die erste. Wir kannten uns nicht, haben aber täglich miteinander telefoniert, um beispielsweise Begrifflichkeiten abzustimmen. Wir haben uns gegenseitig inspiriert. Mittlerweile ist daraus eine Freundschaft entstanden. War Ihnen von vornherein klar, dass es ein Mega-Erfolg wird? Ich wusste natürlich um den Hype im englischsprachigen Raum. Barbara Heinzius vom Goldmann Verlag hat mir den Inhalt geschildert und mir das Manuskript zugeschickt. Nach den ersten Seiten wusste ich: Das wird was!

Wäre Christian Grey ihr Typ?

Nun ja, die Millionen haben natürlich ihren Reiz, aber in mir schlummert wohl eher keine Anastasia (lacht).

Wir verlosen 240 Tickets für Samstag, 14. Februar, um 10.30 Uhr im Gloria Palast am Stachus.

Einsendeschluss: 8. Februar.

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