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Zugspitze 360°: Virtuelle Bergtour auf den Gipfel

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München/Grainau - Vom Wohnzimmer aus die Zugspitze erklimmen? Zwei Brüder machen es mit einer Website möglich. Mit wenigen Klicks können Internet-User den virtuellen Aufstieg wagen.

Einmal im Leben die Zugspitze erklimmen. Diesen Traum können sich nun auch ungeübte Bergsteiger erfüllen. Ganz bequem vor dem Bildschirm, ohne mühevollen, stundenlangen Aufstieg. Die digitale Technik macht es möglich: Im Sommer 2015 haben die Freiburger Brüder Phil und David Schmidt die Route auf den höchsten Berg Deutschlands in drei Etappen mit mehr als 25.000 Einzelbildern und über tausend Rundum-Panoramen mit einer Spiegelreflexkamera digital dokumentiert und mühevoll auf einer Website aufbereitet. Dabei herausgekommen ist eine virtuelle Bergtour, die jeder schafft, der einen Computer mit Internet-Zugang hat. ZUGSPITZE 360° heißt die Website, die ähnlich nach dem Prinzip von Google Street View funktioniert. 

Hier ist eine der vielen Ansichten der Seite:

Virtueller Aufstieg auf 2.962 Metern

Von Hammersbach im Zugspitzdorf Grainau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) über die Höllentalklamm, zum Höllentalanger, den Grünen Buckel und dem Jubiläumsgrat kann man den Gipfel der Zugspitze via Mausklick erklimmen und den Blick von 2.962 Meter Höhe genießen. Geübte Bergsteiger schaffen die gut 2.500 Höhenmeter in zirka acht Stunden. In kürzester Zeit erleben Internet-User hingegen den Rundumblick auf das imposante Zugspitzmassiv. Genau so, als wären sie selbst vor Ort. "Die Besucher der Seite können sich dabei ein detailliertes Bild der Strecke machen", sagt Phil Schmidt. Ein Umstand, der bestimmt nicht schadet. Nicht gerade selten rückt die Bergwacht gerade in diesem Gebiet mit dem Rettungshubschrauber aus, um Bergsteiger zu retten, die sich bei der anspruchsvollen Tour überschätzt haben. "Die Bilder machen deutlich, dass man die Strecke nur mit sehr guter Ausrüstung und Vorbereitung antreten sollte", sagt Phil Schmidt." Auch für die Planung des Aufstiegs ist sie nützlich."

Profi-Bergsteiger geben online Tipps

Hobby-Wanderer mit ihren Bildern auf die anspruchsvollen Zugspitz-Route zu locken, liegt den beiden Fotografen fern. Damit sich die Besucher der Seite genau über die Herausforderungen des Aufstiegs informieren können, bietet die Webseite detailreiche Hintergrundinformationen und Tipps. Auch in Audio. Vier erfahrene und einheimische Bergsteiger kommentieren die einzelnen Etappen. Unter den Experten befinden sich unter anderem Thomas Gsell, Hüttenbetreuer der Sektion München oder Hans Hofmann von der Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) in Garmisch-Partenkirchen. Der Verein und die Gemeinde Grainau haben den Brüdern bei der Umsetzung des unentgeltlichen Projektes geholfen. "Wir haben tolle Unterstützung erhalten", sagt Phil Schmidt. Unter anderem durften sie als einer der ersten Gäste in der neu eröffneten Höllentalangerhütte übernachten. Die Hütte war das Basislager für das Projekt. 

Zu professionellen Bergfexen zählen sich die Brüder, die "im technischen Umfeld der digitalen Medien" arbeiten, selbst nicht. Ihr Affinität für Technik und die Faszination für die Panoramafotografie hat sie darauf gebracht, das Projekt Zugspitze anzugehen. "Die Leidenschaft für die Art dieser Fotografie ist halb beruflicher, halb privater Natur", sagt Schmidt, der seit einigen Jahren in München wohnt. Auf der Suche nach einem passenden Ort für das Projekt kamen die Brüder am imposanten Zugspitzmassiv nicht vorbei. Vor allem die imposante und abwechslungsreiche Landschaft im Höllental hat es den beiden Brüdern angetan. "Die Vielfalt bietet unglaubliche Motive", schwärmt Phil Schmidt. Davon kann man sich auf www.zugspitze360.com überzeugen. Eine Winter-Edition des Aufstiegs soll es dennoch nicht geben. "Das wäre nicht möglich und schlicht und einfach zu gefährlich." Ein paar Ansichten wollen die Brüder wenigstens im Schnee machen. Die eindrucksvollen Motive wollen sie sich nicht entgehen lassen.

maw

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