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Asylbewerber-Zustrom: Neue Probleme für Bayern

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Zirndorf - Manche fühlen sich bereits an das Flüchtlingschaos der 1990er Jahre erinnert - stark steigende Asylbewerberzahlen stellen den Freistaat plötzlich wieder vor Probleme, die gelöst zu sein schienen.

Es fehlt an Unterkünften für die nach Deutschland strömenden Flüchtlinge.

Der verstärkte Zustrom von Asylbewerbern führt in Bayern zunehmend zu Engpässen bei der Unterbringung der Flüchtlinge. Die beiden zentralen Aufnahmelager in München und Zirndorf seien inzwischen überfüllt; in den Landkreisen fehle es an Gemeinschaftsunterkünften, teilte die Regierung von Mittelfranken am Freitag in Ansbach auf Anfrage mit. Noch immer hätten nicht alle Städte und Kreise ihre Verpflichtungen erfüllt. „Der Zugang von Asylbewerbern ist bundesweit seit vier Wochen nochmals stark angestiegen. Bayern hat rund 15 Prozent der bundesweiten Zugänge aufzunehmen“, erläuterte die Ansbacher Behördensprecherin.

In Zirndorf sollen daher neu eintreffende Flüchtlinge vorübergehend in Zelten untergebracht werden. Am Freitag habe das BRK-Fürth mit dem Aufbau von sechs Zelten mit mehr als 80 Feldbetten begonnen. Die Zelte seien mit Holzböden, einem Heizgebläse und Beleuchtung ausgestattet. Sie sollen in erster Linie als Transitraum genutzt werden, nicht zur längerfristigen Unterbringung, versicherte die Behördensprecherin. Wie lange die Zelte zur Unterbringung neu eintreffender Flüchtlinge gebraucht werden, sei noch unklar.

Um besser für den anhaltenden Flüchtlingsstrom zumeist aus Serbien und Mazedonien gewappnet zu sein, sollen auf dem Zirndorfer Gelände darüber hinaus provisorische Notunterkünfte entstehen. Die in Leichtbauweise errichteten Gebäude sollen Platz für 150 Flüchtlinge bieten.

Mit dem verstärkten Flüchtlingszustrom wächst auch der Druck auf Landkreise und Gemeinden, Flüchtlinge aufzunehmen. Um die Lager in Zirndorf und München zu entlasten, sollen allein in dieser Woche 80 Flüchtlinge in mittelfränkischen Gemeinden und Landkreisen untergebracht werden. Asylbewerber sollen vor allem jene Städte und Kreise aufnehmen, die bisher ihre staatlich festgelegte Aufnahmequote nicht erfüllten. Die Einrichtung von Asylbewerberheimen führt immer wieder zu Vorbehalten bei der Bevölkerung, etwa im Schwabacher Ortsteil Schwarzach.

Nachdem bereits im August in Nürnberg eine Gemeinschaftsunterkunft für 167 Asylbewerber eingerichtet wurde, solle demnächst in Heidenheim (Landkreis Ansbach) eine Unterkunft für rund 100 Flüchtlinge eröffnet werden. „Dennoch verfügt die Regierung nach wie vor nicht über genügend Unterbringungsmöglichkeiten in staatlichen Gemeinschaftsunterkünften“, stellte die Behördensprecherin fest. Nach ihren Angaben sind derzeit in Mittelfranken 1563 Ausländer in staatlichen und 231 in dezentralen Gemeinschaftunterkünften untergebracht. Alle Unterkünfte seien bis zur Kapazitätsgrenze ausgelastet. „Eine dichtere Belegung ist nicht möglich“, unterstrich die Sprecherin.

dpa

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