Hof feiert Schlappentag

Hof - In diesem Jahr hätte der Hofer Schlappenumzug auch eine Regenschirmparade sein können: 600 Menschen zogen anlässlich des stadteigenen Feiertages durch die verregneten Straßen.
In Hof wurde ist am Montag der Schlappentag gefeiert worden. Ein Fest von Hofer Schützen, Handwerkern und der Stadt Hof, das laut Stadtsprecher Rainer Krauß auf eine sehr lange Geschichte zurückblickt. Es gehöre zu den ältesten Bier- und Schützenfesten in Bayern.
Die Hofer erinnern mit dem Tag, an dem eigentlich Filzschlappen getragen werden, an historische Ereignisse: Am 25. Januar 1430 wurde die Stadt ohne nennenswerten Widerstand von den Hussiten gestürmt und verwüstet. In ihrer Not wandten sich die Hofer an den Markgrafen von Brandenburg, der ihnen auch half, aber die Bewaffnung der Stadt forderte. Der Hofer Magistrat verpflichtete deshalb die Handwerker zu regelmäßigen Schießübungen. Zum letztmöglichen Termin - am Montag nach dem Dreifaltigkeitssonntag - eilten die Handwerker zu den ungeliebten Waffenübungen. Und viele trugen dabei noch ihre Schlappen. Bis heute werden deshalb in Hof Filzschlappen gefertigt und beim Umzug getragen - eigentlich. In diesem Jahr riskierte nasse Füße, wer sie trug.
Im Lauf der Jahre wurde der Umzug zum Schießplatz immer größer, zudem wurde nach der Schießübung ein eigens gebrautes Bier ausgeschenkt. Diese Tradition hat sich bis heute erhalten:Am Schlappentag gibt es Bier, das nur speziell für diesen Tag gebraut wird. Nach einem Festzug treffen sich traditionell tausende Bürger, um gemeinsam zu feiern.
dpa