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Verbranntes Kind nicht zum Arzt gebracht: Eltern müssen ins Gefängnis

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Prozess um lebensgefährlich verletzten Jungen
Prozess in Regensburg um Bub mit Verbrennungen. © dpa

Der Junge muss vor Schmerzen geschrien haben. Trotzdem brachten die Eltern den damals Fünfjährigen nicht sofort zum Arzt. Nun hat das Landgericht in Regensburg das Urteil über Vater und Mutter verkündet.

Regensburg - Zu mehreren Jahren Haft hat das Landgericht Regensburg ein Paar verurteilt, das seinen Sohn trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen nicht ärztlich behandeln ließ. Der Vater erhielt am Donnerstag eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren, die Mutter von drei Jahren und neun Monaten.

Was wirklich geschah wirklich?

Was wirklich geschehen sei, habe in der Hauptverhandlung nur bruchstückhaft geklärt werden können, weil die Angeklagten aus dem oberpfälzischen Waldmünchen dazu schwiegen, erklärte der Vorsitzende Richter: „Es bleibt ein sehr pauschales Bild.“

Als gesichert gilt, dass die Mutter im vergangenen Herbst mit einem in Brand geratenen Benzinkanister im Garten hantierte. Dabei erlitt der Bub, der direkt daneben stand, die schweren Verletzungen. Aus Angst vor dem Jugendamt kümmerten sich die Eltern vier Tage lang kaum darum. Die Jugendkammer wertete das als schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen. Die Mutter wurde zudem wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Weil sie wegen einer psychischen Erkrankung als eingeschränkt steuerungsfähig gilt, fiel das Strafmaß bei der 37-Jährigen geringer als beim gleichaltrigen Vater.

Eine grausame Vorstellung ist auch der Fall aus Atlanta, wo eine Frau ihre beiden Kinder im Ofen verbrennen lässt.

dpa

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