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Hat Polizei hier einen Terroranschlag vereitelt?

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Von: Jacob Mell

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Bis in den Freitagmorgen untersuchten Sprengstoffexperten das Schleuser-Auto an der Kontrollstelle bei Kiefersfelden. Die A 93 sowie die Rastanlage waren die ganze Nacht gesperrt.
Bis in den Freitagmorgen untersuchten Sprengstoffexperten das Schleuser-Auto an der Kontrollstelle bei Kiefersfelden. Die A 93 sowie die Rastanlage waren die ganze Nacht gesperrt. © dpa

Kiefersfelden - In einem Fahrzeug finden Kontrolleure am Grenzübergang Materialien für einen Bombenbau und Waffen. Möglicherweise sollte damit ein Anschlag verübt werden.

Wurde hier ein Terroranschlag vereitelt? Etliche Waffen und Material zum Bau von Rohrbomben hat die Polizei bei einer Routine-Kontrolle am Grenzübergang Kiefersfelden in einem Auto entdeckt. Vier Männer wurden festgenommen. Sprengstoffexperten und ein Großaufgebot an Sicherheitskräften waren bis Freitagmorgen im Einsatz, um den Wagen zu untersuchen. Während des Bomben-Einsatzes waren die A 93 sowie die Rastanlage Inntal gesperrt!

Das Auto mit den vier Insassen war den Beamten gegen

Unter diesem Zelt wird das Auto durchsucht.
Unter diesem Zelt wird das Auto durchsucht. © dpa

22.30 Uhr am Donnerstagabend am Grenzübergang aufgefallen. Bei der anschließenden Durchsuchung entdeckten die Bundespolizisten die brisante Fracht. Wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) sagte, handelte es sich bei den "sprengstoff­ähnlichen Gegenständen" um drei Rohre, wahrscheinlich Schwarzpulver und mögliche Zündvorrichtungen. Funktionstüchtig waren die Bomben nicht. 

Sprengstoffexperten des LKA prüfen nun, ob es wirklich Schwarzpulver ist und woher es stammen könnte. Noch seien viele Fragen offen, sagte der LKA-Sprecher: Etwa wie die Männer genau in Zusammenhang stehen, wo sie herkamen und wo sie hinwollten. Zudem war auch nicht klar, wem das explosive Material eigentlich gehörte.

Afrikaner ohne Papiere unterwegs

Vermutlich wollte der Fahrer, ein 39 Jahre alter Pole, die drei Afrikaner von der Elfenbeinküste und aus Guinea im Alter von 20, 29 und 37 Jahren nach Deutschland einschleusen. Dies werde derzeit geprüft, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Die drei Afrikaner hatten keine Papiere bei sich.

Darüber hinaus fand die Polizei in dem Ford Mondeo mit polnischen Kennzeichen Hieb- und Stoßwaffen wie etwa Messer sowie Drogen. Wo genau die Waffen und das explosive Material versteckt waren, wollte das LKA nicht sagen.

Die Bundespolizei wertete den Fund als Erfolg: "Man sieht: Die Grenzkontrollen bringen was", sagte die Sprecherin. Erst am Donnerstag war ein 51-Jähriger aus Montenegro, der im November 2015 mit einem Auto voller Waffen auf dem Weg nach Paris erwischt wurde, vom Münchner Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Mann war wenige Tage vor den Pariser Terroranschlägen an der A 8 nahe Rosenheim von der Polizei aufgegriffen und festgenommen worden.

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