Kirche warnte: Deggendorfer Priester missbraucht erneut Kind
Deggendorf - Ein einschlägig vorbestrafter und aus dem Kirchendienst entlassener katholischer Priester soll im bayerischen Landkreis Deggendorf erneut ein Kind missbraucht haben.
Die Mutter des schulpflichtigen Kinds habe die Taten Ende September angezeigt, der 52-Jährige sei daraufhin festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft Deggendorf am Mittwoch mit. Mehrere Bistümer hatten demnach in den vergangenen Jahren Warnmeldungen vor dem Mann verschickt - diese bezogen sich allerdings nicht auf seine früheren Missbrauchstaten.
Der aus dem Raum Mainz stammende Geistliche war den Angaben zufolge 2008 von der Kirche des Klerikerstands enthoben worden. Weil er weiter als Pater aufgetreten sei, hätten seitdem mehrere Bistümer Warnmeldungen veröffentlicht. So habe im März 2014 die Diözese Regensburg eine Warnung verschickt.
Priester hatte gefälschten Ausweis
Im Oktober 2015 habe die Diözese erneut alle Pfarrämter vor dem offenbar im süddeutschen Raum und an der österreichisch-ungarischen Grenze als Priester auftretenden Mann gewarnt. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte, bezogen sich diese Warnungen aber auf die anhaltenden pastoralen Aktivitäten, nicht auf die Vorstrafe wegen Kindesmissbrauchs.
Mit einem offensichtlich gefälschten Priesterausweis habe sich der laizierte Theologe das Vertrauen eines Gemeindepfarrers und strenggläubiger Familien erschlichen. Mitunter habe er sich auch als Opfer einer Falschbeschuldigung dargestellt, hieß es.
Ein anderer Fall: Ein ehemaliger Klosterbruder wandert für den Missbrauch eines Schülers lange ins Gefängnis. Mehr.
dpa