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Vom Panzer überrollt: Soldat stammte aus Bayern

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Letzlingen - Er wollte in Afghanistan helfen. Die Vorbereitung auf den Einsatz lief. Dann kostete ein schrecklicher Unfall bei einer Übung einem jungen Bundeswehrsoldaten aus Bayern das Leben.

Bei der Vorbereitung auf einen Afghanistan-Einsatz ist im Gefechtsübungszentrum in der Colbitz-Letzlinger Heide ein Soldat von einem Panzer überrollt und getötet worden. Der 28 Jahre alte Oberfeldwebel aus dem Bayerischen Wald sei am Samstag gestorben, nachdem ihn während einer Übung ein Schützenpanzer „Marder“ überfahren hatte, sagte ein Sprecher der Bundeswehr am Sonntag und bestätigte einen Bericht von Spiegel online. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, werde noch ermittelt.

Das Panzergrenadierbataillon 112 aus Regen, zu dem der Soldat gehörte, soll in Afghanistan heimische Sicherheitskräfte auf dem Weg in die Eigenständigkeit begleiten. Dessen Kommandeur, Oberstleutnant Heiko Diehl, bedauerte in einer Stellungnahme am Sonntag den Verlust des nach seinen Worten erfahrenen Soldaten, „den ich schon lange kenne und der mir sehr ans Herz gewachsen ist“. Der Soldat sei noch an der Unfallstelle gestorben.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte am Sonntag in Berlin: „Ich bedauere diesen plötzlichen und unerwarteten Verlust zutiefst. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen.“ Die näheren Umstände des Unfalls würden nun von der Bundeswehr und der Staatsanwaltschaft Stendal untersucht, hieß es weiter. Die Angehörigen würden durch die Bundeswehr psychologisch betreut.

Die Panzerbrigade bereitet sich im Gefechtsübungszentrum auf einen laut Kommandeur unmittelbar bevorstehenden Einsatz in Afghanistan vor. Sie soll eine afghanische Brigade in der nordafghanischen Provinz Kundus - einen Verband mit mehreren tausend Soldaten - beraten. Dabei geht es laut Bundeswehr darum, die afghanischen Sicherheitskräfte hin zur Eigenständigkeit weiterzuentwickeln.

Das Gefechtsübungszentrum liegt im nördlichen Teil Sachsen-Anhalts und ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres. Die Spezialisierung liegt auf der simulationsgestützten Ausbildung, das heißt, es wird nicht scharf geschossen, sondern realitätsnah mit Lasern simuliert. In das Gefechtsübungszentrum auf dem Truppenübungsplatz Altmark kommen nationale, internationale und multinationale Verbände für Übungen. Derzeit entsteht im Gefechtsübungszentrum auf einer Fläche von mehr als sechs Quadratkilometern eine riesige Übungsstadt mit mehr als 500 Gebäuden, Straßen und einem Bahnhof. In „Schnöggersburg“ sollen ab 2017 bis zu 1500 Soldaten gleichzeitig den Einsatz in Krisengebieten üben können.

dpa

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