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Unfall in Chemiewerk bei Nürnberg legte Bahnverkehr lahm - gefährliche Gase traten aus

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Von: Thomas Eldersch

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In Chemieschutzanzügen musste die Feuerwehr den Gleisbereich bei Nürnberg von den Folgen eines Chemieunfalls reinigen.
In Chemieschutzanzügen musste die Feuerwehr den Gleisbereich bei Nürnberg von den Folgen eines Chemieunfalls reinigen. (Symbolfoto) © Südraumfoto / imago images

Die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth musste am Donnerstagmorgen für mehrere Stunden gesperrt werden. Grund war ein Unfall in einem nahem Chemiewerk.

Nürnberg - Ein lauter Knall schreckte die Mitarbeiter eines Chemieunternehmens im Nordwesten Nürnbergs* am Donnerstagmorgen auf. Wie sich herausstellte, hatte es den fast 200 Kilogramm schweren Deckel eines Kunststofftanks explosionsartig durch die Luft geschleudert. Das Ungetüm landete dann einige Meter weiter auf dem Gelände der Deutschen Bahn. Die hatte daraufhin mit Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen.

Unfall in Chemiefabrik: Säuredampf trat aus Tank aus

Gegen 5.30 Uhr gab es einen lauten Knall am Chemiewerk in der Matthiasstraße in Nürnberg*. Mitarbeiter liefen sofort los, um zu sehen, was passiert war. Sie stellten schnell fest, dass der Deckel eines Kunststofftanks fehlte. In dem Behälter lagert das Unternehmen flüssige Salzsäure, die jetzt von dem Betrieb umgepumpt werden muss. Aus dem Tank traten auch giftige Säuredämpfe aus. Jedoch nicht in einem Maß, dass für die Bevölkerung Gefahr bestünden hätte, berichtet nordbayern.de.

Doch wo war der 200 Kilogramm schwere Tankdeckel hingeflogen? Er wurde einige Zeit später auf dem Gleisbett einer angrenzenden Bahnstrecke gefunden. Gegen 7.30 Uhr ging deshalb ein Notruf bei der Feuerwehr Nürnberg* ein. Die rückte umgehend aus und musste zur Bergung des Deckels die Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Fürth für mehrere Stunden sperren. Die Fahrgäste wurden aufgefordert, die S- und U-Bahnen zu benutzen. Es wurde auch ein Busnotverkehr eingerichtet. 20 Fernverkehrszüge wurden umgeleitet.

Unfall in Chemiefabrik: Feuerwehr muss Oberleitung reinigen und untersuchen

Mit Chemieschutzanzügen stiegen die Feuerwehrleute auf den Tank und versiegelten die Luke provisorisch mit einer Plane. So soll das Eindringen von Regenwasser verhindert werden. Auch die Oberleitung musste überprüft werden. Diese wurde von der Feuerwehr von möglichen Chemikalienresten befreit und gereinigt. Anschließend wurde die Leitung mit einer Spezialkamera untersucht. Gegen 10.45 Uhr konnte die Bahnstrecke wieder freigegeben werden. (tel) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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