Halbfinal-Fieber: BMW stoppt die Bänder

München - Vor dem EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien steigt in Bayern die Spannung. In einem BMW-Werk stehen zum Anpfiff sogar die Bänder still.
Am Donnerstag ging der ein oder andere Fußball-Freund in Fan-Kluft zur Arbeit - meist noch etwas versteckt unter dem Büro-Outfit. Das größte Public Viewing Münchens findet - wie immer - im Olympiastadion statt. Nach Angaben der Veranstalter waren schon am Donnerstagmorgen rund 20 000 der 35 000 Tickets verkauft. Die Anfrage steige aber stündlich. „Wenn das so weiter geht, müsste das voll werden.“
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Auf der Wöhrder Wiese in Nürnberg werden nach Angaben des Veranstalters Christopher Dietz mindestens 30 000 Menschen erwartet. Damit wäre die Veranstaltung ausverkauft. Allerdings könne es sein, dass die Polizei das eigentlich größere Gelände spontan für mehr Fußball-Fans öffne. Viele Fans dürften schon Stunden vor dem Anpfiff ankommen, um sich einen guten Platz zu sichern. „Der Besucheransturm geht von 19.00 bis 21.00 Uhr“, sagte Dietz.
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Das Regensburger BMW-Werk zeigt ein Herz für seine fußballbegeisterten Mitarbeiter. Für die Übertragung des Fußball-Klassikers stehen die Bänder still. Auf drei Leinwänden können dann die etwa 2500 Mitarbeiter der Spätschicht das Spiel verfolgen. „Wir haben damit schon bei der WM vor zwei Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Das ist ein besonderes Highlight“, sagte Werkssprecherin Martina Grießhammer.
Auch der Hersteller für Abfüllanlagen Krones in unmittelbarer Nachbarschaft der Autofabrik hatte ein Einsehen. Hier dürfen die Mitarbeiter frühzeitig vor Spielbeginn gehen, oder erst nach Spielende anfangen. „Die Arbeitszeitkonten dürfen an diesem Abend flexibel genutzt werden“, sagte eine Sprecherin des Neutraublinger Unternehmens.
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Der Münchner Flughafen hat dagegen wegen des erwarteten großen Fan-Ansturms das Public Viewing zwischen den beiden Terminals gestrichen. Bis zum Viertelfinale waren die Spiele dort auf einer großen Leinwand zu sehen. Das ist vom Halbfinale an vorbei. „Der Andrang war so groß, dass man gar nicht mehr durchkam“, sagte ein Sprecher. „Da mussten wir leider die Reißleine ziehen.“ Der Reisebetrieb gehe vor.
In München dürften nicht nur die Fans der Deutschen das Spiel verfolgen, sondern auch zahlreiche Italiener. Die bayerische Landeshauptstadt gilt schließlich als „nördlichste Stadt Italiens“. Außerdem leben in München mehr Italiener als in jeder anderen deutschen Stadt - 19 414 sind es laut Statistischem Bundesamt.
dpa