Vor drei Monaten ausgerissen: Kuh versteckt sich im Wald

Vor drei Monaten ist im Kreis Landshut eine Kuh ausgerissen. Seither versteckt sich das Tier im Wald. Wenn die Ausreißerin nicht bald gefunden wird, könnte es für sie richtig gefährlich werden.
Geisenhausen – Sie ist nicht die erste Kuh, die abgehauen ist und sie wird auch nicht die letzte sein, sagt Hermann Vogelgsang von der Polizei Vilsbiburg. „Das passiert schon ab und zu.“ Die meisten Ausreißer werden aber in kürzester Zeit wieder eingefangen. Doch die Kuh, die in Geisenhausen (Landkreis Landshut) entlaufen ist, genießt ihre Freiheit schon seit drei Monaten.
Eigentlich war sie nur auf der Durchreise auf dem Bauernhof der Landwirte Tanja und Josef Wiedenbeck. Die Kuh sollte in einen Mastbetrieb in der Nähe gebracht werden. Doch sie muss wohl in Panik geraten sein und ist weggelaufen. Das Rind versteckt sich nun schon seit Oktober irgendwo im Wald und taucht nur sporadisch hier und da mal auf.
„So ein 200 bis 300 Kiloschweres Rind kann erstaunlich leise und geschickt sein“, sagt Vogelgsang. Die Kuh sei inzwischen auch schon verwildert, sagt der Inspektionsleiter und würde sofort fliehen, wenn ihr Menschen zu nahe kommen. Deshalb geht von dem Tier auch keine Gefahr aus, außer man stellt sich ihm direkt in den Weg und sperrt ihm so den Fluchtweg ab. Die Ausreißerin einfach ihrer Wege ziehen zu lassen, geht aber auch nicht, denn die Kuh würde im Laufe der Zeit ihr Revier erweitern. „Wenn sie dann eines Nachts auf der Straße steht und es kommt zum Unfall, dann gibt es sicher Tote“, sagt Vogelgsang.
„Es findet genügend Nahrung zurzeit“
Schon mit Helikoptern und Drohnen hat die Polizei nach dem Rind gesucht – bisher ohne Erfolg. Wenn es sich doch einmal zeigte, wirke es jedoch gut genährt und gesund. „Es findet genügend Nahrung zurzeit“, sagt Vogelgsang.
Für die Polizei gibt es jetzt drei Möglichkeiten, an das Tier zu kommen: „Im Idealfall geht es von alleine auf einen Hof oder in eine Scheune, um Heu zu fressen.“ Dann muss schnell die Tür oder das Tor geschlossen werden und das Ausbrecherleben hat vorerst ein Ende.
Um die Kuh in der freien Wildbahn zu fangen, muss der Tierarzt ebenfalls nah ran. Nur so kann er sie mit dem Betäubungsgewehr außer Gefecht setzen. Das birgt aber die Gefahr, dass die Aufregung in Kombination mit dem Beruhigungsmittel zum Tod führen könnte.
Als letzte Option bleibt nur noch, die Kuh zu erschießen. „Wenn sie zu einer Gefahr für Menschen wird, dann muss man diesen Weg gehen“, sagt Vogelgsang. Doch vorerst rechnet niemand mit dem Schlimmsten. „Wir versuchen jetzt erst einmal, das Gebiet, in dem sich das Tier aufhält, besser einzugrenzen.“
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