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Während Corona-Lockdown: Polizeischüler feiern Party - „Verhalten nicht zu rechtfertigen“

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Von: Thomas Eldersch

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Mehrere Polizeianwärter sollen im Dezember verbotenerweise eine Party gefeiert haben.
Mehrere Polizeianwärter sollen im Dezember verbotenerweise eine Party gefeiert haben. (Symbolbild) © Daniel Karmann/dpa

Wegen einer bestandenen Prüfung schlugen Polizeischüler über die Stränge und feierten im Corona-Lockdown eine Party. Das hat für die Anwärter nun ernste Konsequenzen.

Augsburg/Königsbrunn - Die Polizei sollte besonders in Krisenzeiten mit gutem Beispiel vorangehen. Das wird den Beamten wohl auch schon in der Ausbildung beigebracht. Dennoch sind Polizisten und vor allem Polizei-Azubis auch nur Menschen, was aber Verstöße gegen geltende Bestimmungen nicht entschuldigt. So feierten einige von ihnen bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn das erfolgreiche Bestehen einer Prüfung. Dabei verstießen sie jedoch gegen die Corona*-Regeln. Jetzt drohen ihnen dienstrechtliche Konsequenzen.

Polizei-Party in Augsburg: Schüler feierten eine erfolgreich bestandene Prüfung

Bereits Mitte Dezember fand die Feier mehrerer Schüler verschiedener Klassen der Bereitschaftspolizei Königsbrunn bei Augsburg* statt. Wie viele angehende Beamte daran beteiligt waren, ist noch nicht endgültig geklärt, schreibt die Augsburger Allgemeine. Sicher sei jedoch, dass die Azubis das Bestehen einer Prüfung feiern wollten. Dabei sei wohl auch Alkohol im Spiel gewesen. Dieser ist zwar in Dienstgebäuden verboten. Die Unterkünfte sind von dem Verbot jedoch ausgenommen. Gegen 22 Uhr entdeckte dann ein Ausbilder die Party und beendete sie sofort.

Inzwischen wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen hat die zuständige Polizeiinspektion Bobingen übernommen. Weil sie gegen die Kontakt- und Hygienevorschriften verstoßen haben, drohen den Schülern jetzt laut Präsidialbüro „äußerst strenge“ dienstrechtliche Konsequenzen. Ausgeschlossen von der Ausbildung werden die angehenden Beamten aber nicht. Die Polizei* schreibt in einer Pressemitteilung, dass die Polizeischüler ihrer Vorbildfunktion als angehende Polizisten nicht gerecht geworden seien.

Polizei-Party in Augsburg: Ausbilder soll auch an der Feier teilgenommen haben

Die Party könnte auch für einen Ausbilder noch weitere Konsequenzen haben. Er soll sich wohl an der Feier beteiligt haben. Der Beamte hatte an diesem Abend Aufsicht. Inzwischen wurde er in eine andere Polizeidienststelle versetzt. Er wird zukünftig keine Polizisten mehr ausbilden.

Enttäuscht zeigte sich auch Udo Skrzypczak, Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei: „Das Verhalten der jungen Auszubildenden an diesem Abend ist nicht zu rechtfertigen, weshalb wir die Verstöße auch konsequent ahnden werden. Das entspricht nicht den Grundsätzen, die wir in unserer Polizeiausbildung vermitteln.“ Er gehe aber davon aus, dass die Beamten-Anwärter ihre Lehre aus der Sache gezogen haben. (tel) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Beamte in Niederbayern müssen sich derweil mit Hackern herumschlagen, die sich illegal Zugang zu Lernplattformen zweier Schulen verschafft haben.

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