Ansbacher Mordprozess: Kein Ende in Sicht

Ansbach - Ein Toter in einem Fluss - drei Männer und eine Frau auf der Anklagebank. Im Ansbacher Mordprozess zeichnet sich weiterhin kein Ende ab.
Für eine weitere Verzögerung sorgte am Mittwoch der Streit über ein Gutachten. Verteidigerin Susanne Koller beantragte, das Gutachten eines Sachverständigen über ihren Mandanten abzulehnen. Das Gutachten weise erhebliche Mängel auf und sei nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Beweisaufnahme. Das Gericht zog sich daraufhin zur Beratung zurück.
Die Anklage wirft den vier Angeklagten vor, im Juli 2011 einen 30 Jahre alten Bekannten unter einem Vorwand nach Fürth gelockt und mit Messerstichen, Fußtritten und einem Holzknüppel gequält zu haben. Anschließend sollen sie ihr Opfer in den Fluss Rezat geworfen haben. Schließlich wurde die Leiche des Mannes bei Ansbach in dem Fluss gefunden.
Ursprünglich hatte das Gericht für Mittwoch geplant, nach der Vorlage des Gutachtens die Beweisaufnahme abzuschließen; danach hätte mit den Plädoyers begonnen werden sollen. Wann nun mit den Plädoyers und dem Urteil zu rechnen ist, war am Mittwoch zunächst unklar.
Zu Prozessbeginn Anfang April hatte einer der Angeklagten ein Geständnis abgelegt. Der 25-Jährige gab zu, das noch lebende Opfer mit einem seiner Komplizen in dem Fluss unter Wasser gedrückt zu haben. „Danach ist er dann nicht mehr aufgestanden“, hatte er seinerzeit vor dem Gericht erklärt. Sein 26 Jahre alter mitangeklagter mutmaßlicher Komplize bestritt hingegen, das Opfer ertränkt zu haben. Die beiden anderen Angeklagten wollten sich in dem Prozess bislang nicht zu den Tatvorwürfen äußern.
dpa