Ukraine-Konflikt: Benzin und Diesel auf Rekordhöhe – wo sich Tanken jetzt noch lohnt

Der Krieg in der Ukraine lässt Spritpreise weiter stark ansteigen. Benzin und Diesel kletterten in den letzten Tagen um über 5 Cent pro Liter. Doch nicht überall.
Die russische Invasion in der Ukraine sowie die darauffolgend von westlichen Staaten beschlossenen Sanktionen wirken sich auch auf deutsche Autofahrer* aus – und das immer stärker. So stiegen in den vergangenen drei Tagen die Spritpreise um über 5 Cent pro Liter, berichtet der ADAC. Am Sonntag (27.02.) mussten Autofahrer in Deutschland laut Bericht durchschnittlich 1,811 Euro pro Liter Super E10 zahlen, das Bundesmittel für Diesel lag bei 1,729 Euro. Damit haben sich die Spritpreise seit Weihnachten um rund 15 Prozent verteuert – und wegen der anhaltend dramatischen Lage in der Ukraine-Krise* ist ein Ende nicht in Sicht. Sogar weitere Verteuerungen sind wahrscheinlich.
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Krieg in der Ukraine – und die Preise explodieren
Auch die Ölpreise schießen in die Höhe: Stand 28. Februar lag der Preis für ein Barrel Rohöl bei knapp über 100 US-Dollar, schreibt der ADAC. Im Vergleich zu vergangener Woche sind das schon vier Dollar mehr. Kein Wunder: Deutschland importiert etwas mehr als 34 Prozent seines Rohöls aus Russland.
Aktuell liegen die hohen Spritpreise Expertenmeinungen zufolge an der seit Längerem komplizierten Marktsituation, die EU-Sanktionen wirken sich noch nicht direkt aus. Das wird aber noch kommen, zum Beispiel wird der SWIFT-Ausschluss Russlands Zahlungsvorgänge erschweren und Handel einschränken. Ausgeschlossen ist auch nicht, dass Russland als Reaktion auf die harten Sanktionen selbst zu Maßnahmen greift, die die Verfügbarkeit von Benzin, Diesel und Öl in Deutschland einschränken. Es ist also damit zu rechnen, dass ein Ende der Preissteigerung noch nicht gekommen ist.
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Hohe Benzinpreise: Politische Reaktion und wo Sie noch niedrigere Preise finden
Im Zuge der hohen Spritpreise hat der Koalitionsausschuss entschieden, die Pendlerpauschale rückwirkend zum 01. Januar 2022 auf 38 Cent anzuheben. Sie gilt ab dem 21. Kilometer. Ursprünglich war dies erst für 2024 geplant. Kritik gibt es trotzdem; so ließ der ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand verlauten, dass es besser gewesen wäre, Pendler bereits ab dem ersten Kilometer zu entlasten.
Günstiger tanken können Sie aktuell an verschiedenen Tankstellen im Ausland. Beispiel Polen: Hier wurde der Mehrwertsteuersatz auf Kraftstoffe auf acht Prozent gesenkt, was zu einem Preisnachlass von rund 15 Cent pro Liter führte. Doch auch in Österreich, Tschechien und Luxemburg ist das Tanken laut ADAC derzeit günstiger als in Deutschland. Wenn Sie Ersatzkanister füllen wollen, sollten Sie aber die gesetzlichen Obergrenzen beachten – sonst drohen Geldstrafen.
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Günstig tanken in Deutschland: wichtige Tipps
Wenn Sie in Deutschland tanken wollen, sollten Sie besonders diese zwei Faktoren im Auge behalten, um Geld zu sparen:
- Uhrzeit: Die Tankstellen-Statistik zeigt, dass vor allem in den späteren Abendstunden günstigere Spritpreise locken, als im restlichen Verlauf des Tages. So zeigt der ADAC, dass zwischen 16:30 Uhr und 22:30 Uhr niedrigere Spritpreise an den Tankstellen ausgerufen werden. Ein Tiefpunkt wird demnach in den Zeiträumen zwischen 18:30 Uhr und 19:30 Uhr sowie zwischen 21:30 und 22:15 erreicht.
- Lage der Tankstelle: An Autobahntankstellen zahlen Sie generell etwas mehr für Benzin und Diesel. Meistens kostet der Liter hier über 20 Cent mehr als an anderen Tankstellen, berichtet der ADAC.
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Abschließend empfiehlt es sich noch, aktuelle Kraftstoffpreise ständig im Blick zu behalten und verschiedene Tankstellenpreise zu vergleichen, um ein möglichst günstiges Angebot zu finden. (fh) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.