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Laim: Unwetter legt Krippe lahm

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Laim

Es ist kurz nach vier Uhr am Nachmittag, als sich die Wolken bedrohlich dunkel über die Stadt schieben. Blitze zucken durch den Himmel. Donnergrollen erschüttert das einstöckige Gebäude an der Saherrstraße. Dann kommt der Regen. Unvorstellbare Wassermassen peitschen vom Himmel. Zu viel für das Dach. Die Fluten bahnen sich ihren Weg durch Ritzen und Fugen, fließen in die Krippen-Räume, in denen sich die Kinder gerade auf den Heimweg vorbereiten. „Das war wie ein Wasserfall“, erinnert sich Kinderpflegerin Polly Hartl. Sofort holt die 31-Jährige mit ihrer Kollegin Ursula Iro Handtücher und Eimer. Doch vergebens. Bald stehen die Räume unter Wasser. Für die Kinder in der Krippe Drachenei ist es eine Katastrophe. Die Kuschelecken, in denen sich die Kleinen so gerne verkriechen, sind vom Wasser zerstört. Auch die Bücher mit den geliebten Geschichten sind kaputt. Bücher, Puzzles, der Wickeltisch: alles ein Fall für den Sperrmüll. Und: Kinder und Pflegerinnen müssen jetzt mit der Hälfte des Platzes auskommen, haben sich in den Teil des Gebäudes zurückgezogen, den das Wasser verschont hat. „Von normalem Betrieb kann man nicht mehr sprechen“, sagt Hartl. Die Folgen des Unwetters erleben die Pflegerinnen tagtäglich. „Es gibt mehr Reibereien und Zankereien, die Kinder sind einfach unruhiger.“ Doch es könnte sogar noch schlimmer sein. Denn ohne die schnelle und unbürokratische Hilfe des Nachbarschaftsvereins, der im selben Gebäude untergebracht ist, hätten die Kleinen noch weniger Platz. Jetzt hoffen Pflegerinnen und Kinder, dass sie bald wieder in ihre angestammten Räume einziehen können. Doch sie müssen sich noch gedulden. Denn dort, wo sonst Kinder spielen und lachen rattern jetzt die Entlüfter, hämmern die Handwerker, hängen Schläuche aus der Decke. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis bei den Drachenei-Kindern wieder so etwas wie Normalität einkehrt. Damit die Kleinen die schwere Zeit gut überstehen, benötigt die Krippe Unterstützung, erklärt Wolfgang Voss, Vorsitzender des Drachenei-Vereins. „Wir brauchen dringend Geld- und Sachspenden, um unseren Kleinen eine geborgene und angenehme Athmosphäre zu sichern.“ Tobias Gehre

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