Hallo-Kommentar: Hanni Kinadeter, Redakteurin
Geld für alle – super Idee. Rentner müssten keine Flaschen sammeln. Wenn der brüllende Choleriker-Chef ausflippt, könnte man lässig mit der Kündigung wedeln und gehen. Die Existenz ist gesichert, vor Armut bräuchte keiner Angst haben. Einerseits. Aber andererseits: Woher soll das ganze Geld kommen? Würde man jedem Bürger 1000 Euro im Monat geben, wären das – bei 82 Millionen Einwohnern minus Kinder – immerhin 62 Milliarden. Pro Monat. Außerdem sind 1000 Euro ja nicht gleich 1000 Euro: In der Stadt kostet das Leben oft mehr als auf dem Land. Und was ist mit Kranken, die mehr als 1000 Euro brauchen? Der Grundgedanke, jedem Menschen seine Existenz zu sichern, ist sympathisch. Und sicher gäbe es für alle genug zum Leben. Nur ist in der Realität die Verteilung ungleich. Um das zu ändern, bedarf es aber keines Grundeinkommens, das jeden gleich behandelt, wenngleich nicht jeder gleich ist. Man muss genauer hinschauen. Wir brauchen eine Diskussion und eine Umverteilung, die sich in der Realität umsetzen lässt, aber kein Grundeinkommen.